Nach rund 100 Tagen Probebetrieb wurde die Kurtz Ersa Hammer Academy am Donnerstag offiziell eröffnet. Zahlreiche Gäste folgten der Einladung auf den Eisenhammer in Hasloch – dorthin, wo vor 237 Jahren die Geschichte des seit sechs Generationen inhabergeführten Familienunternehmens begann. Der selbst gewählte Wahlspruch der Akademie lautet „. . . mehr Können wagen“.
Als Bildungsplattform soll die Hammer Academy Mitarbeiter fit für den globalen Wettbewerb machen, um die permanent steigenden Anforderungen im Job weiter souverän zu erfüllen. Als „wichtigen Baustein für die Aus- und Weiterbildung“ bezeichnete Kurtz-Ersa-Chef Rainer Kurtz die Einrichtung in seiner Eröffnungsrede. Ein Unternehmen müsse alle seine Mitarbeiter auf dem Weg in die Zukunft mitnehmen – permanente Veränderung sei gefragt und die virtuelle Bildungsstätte Hammer Academy sei die Antwort darauf.
Eine unternehmensgeführte Akademie sei stets ein Bekenntnis zur gemeinsamen Kultur des Miteinanders von Unternehmen, Führungskräften und Mitarbeitern, sagte Paul Beinhofer, Präsident der Regierung von Unterfranken. Auch die stellvertretende Landrätin Sabine Sitter lobte das Projekt. Mit der Akademie erkläre das Unternehmen Aus- und Weiterbildung zur Chefsache.
Mit derzeit über 70 Dozenten, die zu zwei Dritteln aus Konzernmitarbeitern rekrutiert werden konnten, insgesamt 109 verschiedenen Kursen und Veranstaltungen und jährlich geplanten 200 Terminen hat Kurtz Ersa ein beeindruckendes Weiterbildungspaket geschnürt. Unter dem virtuellen Dach der Hammer Academy wurde das Aus- und Weiterbildungsprogramm zusammengeführt, zum Beispiel Praktika, die 14 Ausbildungs- und sieben dualen Studiengänge, Angebote für Familie, Gesundheit und Sport. Neue Elemente wie Sprachkurse, Methoden- und Managementkompetenz, fachliche Schulungen und Kundenschulungen sind ebenfalls Bestandteil der Akademie.
Komplettiert wird die Bildungsplattform durch ein spezielles Trainee-Programm, in dem vielversprechende Studienabsolventen im Rahmen eines 18-monatigen Qualifizierungsprogramms weiter durchstarten können – oder die Qualifikation zum „Hammer Experten“ erwerben können, mit der Kurtz Ersa seine Führungskräfte mit Hilfe verschiedener Pflicht- und Wahlkurse innerhalb von drei Jahren intensiv auf zukünftige Aufgaben vorbereitet. Die Idee zur firmeninternen Akademie entstand in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Wilfried Mödinger von der Steinbeis-Hochschule Berlin.
Ein eigens dafür eingesetztes Projektteam hat den Start der Hammer Academy während eines ganzen Jahres intensiv vorbereitet – mit weiterer Unterstützung seitens der Geschäftsführung, Ausbilder, Betreuer und Coaches. Gemeinsam mit der Führung von Kurtz Ersa gehören Mödinger und Konzernbetriebsratsvorsitzender Joachim Kraft dem „Akademischen Rat“ an, der für die inhaltliche Ausrichtung des Akademie-Angebots zuständig ist.
„Die Hammer Academy ist die Plattform, auf der man ständig neues Wissen lernt, aber auch die Fähigkeit entwickelt, ständig Wissen miteinander zu teilen und voneinander zu lernen“, sagte Prof. Mödinger in seinem Vortrag „Entwicklung zukunftsfähiger Führung“.
Für die komplette Organisation ist der Zentralbereich Personal verantwortlich, alle Fäden laufen hier bei „Kanzlerin“ Verena Alina Bartschat zusammen. Für alle Veranstaltungen stellt Kurtz Ersa die Räume bereit, übernimmt die Dozentenkosten und stellt die Mitarbeiter in den meisten Fällen frei – Yoga, Lauftreff oder Sprachkurs einmal ausgenommen, die in der Freizeit stattfinden.
Fast 1400 Kursanmeldungen
Bartschat freut sich bereits über erste Erfolge: „Rund 1400 Anmeldungen in den ersten 100 Tagen zeigen, dass das Angebot auf enormes Interesse der Mitarbeiter stößt“, betonte sie und dankte allen, die sie bei der Verwirklichung des Projekts unterstützt haben. Man könne jetzt schon sagen, dass das gemeinsame abteilungs- und firmenübergreifende Lernen den Zusammenhalt im Konzern fördere und helfe, Barrieren abzubauen.
Betriebsratsvorsitzender Joachim Kraft zeigte sich ebenfalls sehr zufrieden über die firmeneigene Bildungsplattform. Es gebe wohl nur wenige mittelständische Unternehmen dieser Größe, die eine solche Einrichtung vorweisen könnten. „100 Tage Hammer Academy sind ein Anfang – 100 Jahre werden dann ein Zeichen für Beständigkeit sein“, sagte Kraft.