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Gemünden
Kurioses Städte-Treffen: "Gmünder"-Gemeinden sind in Europa bestens vernetzt
Das Blechbläserensemble aus Schwäbisch-Gemünd glänzte mit Werken aus eigenem Arrangement und humoristischen Einlagen.
Foto: Helmut Hussong | Das Blechbläserensemble aus Schwäbisch-Gemünd glänzte mit Werken aus eigenem Arrangement und humoristischen Einlagen.
Helmut Hussong
 |  aktualisiert: 29.07.2024 02:37 Uhr

Städtepartnerschaften und Begegnungen von Mensch zu Mensch über Ländergrenzen hinweg pflegen sowie die Eigenheiten und Traditionen der jeweiligen Regionen kennenlernen, das wollten "Gmünder" Gemeinden bereits vor 40 Jahren, vor ihrem Zusammenschluss als Verein. Diesmal trafen sich die Abordnungen der "Gemünder in Europa" erneut in der Dreiflüssestadt Gemünden am Main. Sie erlebten dabei ein viertägiges buntes und unterhaltsames Programm, dessen Höhepunkt am Wochenende der Europaabend im Festsaal des Kreuzklosters mit Gastauftritten von Vereinen aus sechs dieser Kommunen.

"Ich freue mich, dass heute so viele Kulturschaffende, Musiker, Sänger und Tänzer den Abend gestalten und dabei einen kleinen Einblick in die Werke der Heimatregionen geben", begrüßte Bürgermeister Jürgen Lippert die Gäste im vollbesetzten Festsaal des Kreuzklosters. Er dankte allen Gmündern in Europa für den Besuch in der Dreiflüssestadt.

Frauenchor 'G'suacht & G'fundn' aus Gmünd (Kärnten) trat ebenfalls auf.
Foto: Helmut Hussong | Frauenchor "G'suacht & G'fundn" aus Gmünd (Kärnten) trat ebenfalls auf.

Wärme, Musik und Kultur, Wanderstock und -schuhe, Klöster, Bier und Wein - in diesen Schlagworten fasste Lippert die prägenden Ereignisse des bunten Programmes der zurückliegenden Tage zusammen. Demnach brachten die Gmünder aus allen Regionen sehr schönes Wetter mit viel Wärme in die Dreiflüssestadt. Mit Musik und Kultur habe man bereits am Donnerstag bei der Gemündener Veranstaltungsreihe "Musik in der Stadt" begonnen und setze dies am internationalen Festabend fort. Man habe erlebnisreiche Wanderungen und Touren mit den Gästen durchgeführt und viel erlebt und schöne Begegnungen im Schelch erfahren.

Idee ist schon 40 Jahre alt

Völkerverständigung fängt im Kleinen an: Daran erinnerte der Präsident der aus neun Mitgliedern bestehenden Städtevereinigung "Gmünder in Europa", Hendrik Dressel (Seßlach-Gemünda). Die Idee, namensverwandte Kommunen einzuladen entstand bereits 1984, also vor 40 Jahren, beim 1200-jährigen Jubiläum von Schwäbisch-Gmünd. Ab diesem Zeitpunkt trafen sich regelmäßig verschiedene Orte mit "münd" als namensbestandteil. Schon damals habe man Hans Michelbach aus Gemünden am Main von dieser Idee begeistern können.

1990 gründete sich dann der Verein "Gmünder in Europa". Mitglieder des Vereins bekennen sich zu einem Europa ohne Grenzen, zitierte Dressel aus der 1992 erlassenen Vereinsresolution. Die Partnerschaften sollen gegenseitiges Verständnis wecken, Vorurteile abbauen und nationalen Egoismus und Intoleranz überwinden helfen. "Wir sind ein Verein, der diese Werte vermitteln will", betonte Hendrik Dressel. Das sei in der heutigen Zeit notwendiger denn je.

Der Männer­gesang­verein Frankonia Gemünda leistete seinen Beitrag zum Europaabend.
Foto: Helmut Hussong | Der Männer­gesang­verein Frankonia Gemünda leistete seinen Beitrag zum Europaabend.

Das bunte Programm des Europaabends eröffnete das Blechbläserensemble "Swabian & Brass" aus Schwäbisch Gmünd, das nicht nur mit Werken aus eigenem Arrangement, sondern auch mit Königsjodler und humoristischen Einlagen glänzte. Weitere Mitwirkende waren der Männergesangverein Frankonia Gemünda (Seßlach-Gemünda), die Gemündener Volkstanzgruppe, sowie der Frauenchor "G'suacht & G'fundn" aus Gmünd (Kärnten) mit Liedern von Liebe, Melancholie und Sehnsucht. Mit dabei auch der Männergesangverein Gmünd (Niederösterreich) und die Autenhaus’ner Musikanten, die auch zum Mittanzen einluden. Alles in allem ein kurzweiliger Abend mit interessanten, unterhaltsamen Darbietungen, lautete die Bilanz einiger Gäste.

Besucher wurden von "echten" Spessarträubern überfallen

Die ersten "Gmünder" empfing Bürgermeister Jürgen Lippert bereits am Donnerstagabend bei der Veranstaltung "Musik in der Stadt". Schon länger steht der "Schilderbaum" an der Duivenallee in der Nähe des Spielplatzes, der die Entfernungen von Gemünden zu den acht weiteren Partnerstädten ausweist. Am Freitag wurde nun in einer kleinen Feierstunde offiziell dieser Schilderbaum mit musikalischer Begleitung der Fischertrachtenkapelle und dem Fischertrachtenpaar Cornelia und Winfried Roth seiner Bestimmung übergeben. Anschließend erläuterte Matthias Risser den Gästen bei einer Stadtführung die markanten Punkte der Dreiflüssestadt.

Schon länger steht der 'Schilderbaum', der an der Duivenallee die Entfernungen von Gemünden zu den acht weiteren Partnerstädten ausweist. In einer Feierstunde wurde dieser nun offiziell seiner Bestimmung übergeben.
Foto: Helmut Hussong | Schon länger steht der "Schilderbaum", der an der Duivenallee die Entfernungen von Gemünden zu den acht weiteren Partnerstädten ausweist. In einer Feierstunde wurde dieser nun offiziell seiner Bestimmung übergeben.

Auf dem Programm stand ferner eine Wanderung zum Kloster Schönau mit der kleinsten Bierbrauerei und ein Rundgang durch Kirche und Mönchschor. Eine zweite Gruppe ließ sich von Adolf Spreng durchs Film-Photo-Ton-Museum mit Modellanlage führen. Zur Jahresversammlung der "Gmünder in Europa" traf sich die Führungsriege im Hotel Imhof. Einige der Gäste besuchten auf der Scherenburg das Musiktheater "Die Fledermaus". Zuvor war im besonderen Fair des Burginnenhofes ein Abendessen vorbereitet.

Bei einer Wanderung von Steinbach am Mühlenbach entlang durch das Buchental zum Wallfahrtsort Maria Buchen erlebten die Gäste einen "echten" Überfall durch die Spessarträuber. Die Mespelbrunner Spessarträuber inszenierten dieses überraschende und lustige Spektakel, bevor die Teilnehmer in der Buchenmühle Rast machten. Auch die Gemündener Gaststätte "zum Schelch" fand guten Anklang bei den Gästen.

Die Autenhaus’ner Musikanten luden auch zum Mittanzen ein.
Foto: Helmut Hussong | Die Autenhaus’ner Musikanten luden auch zum Mittanzen ein.
Der Männergesangverein Gmünd (Niederösterreich) sang ein Lied auf das Bier.
Foto: Helmut Hussong | Der Männergesangverein Gmünd (Niederösterreich) sang ein Lied auf das Bier.
 
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