Einen ganz besonderen Abend erlebten die Besucher kürzlich in der evangelischen St. Johanniskirche in Karlstadt. Im Rahmen des Kunstprojektes "Mensch werden" inszenierte das AKT unter der Leitung von Wolfgang Tröster eine szenische Lesung aus dem Buch "Frau ohne Reue" von Max Mohr.
Max Mohr erzählt die Geschichte einer jungen Frau im Berlin der 30-er Jahre, die sich aus der Bevormundung ihres Ehemannes befreien und ihrem Leben eine neue Orientierung geben will. Das Narrativ mit seiner dynamischen, lebendigen, oft auch mit drastischer Komik angereicherten Form und deren historischen Hintergründe erinnern stark an unsere gegenwärtigen Probleme. Die kommentierte Lesung ist eine Gemeinschaftsarbeit von Schülerinnen und Schülern des JSG Karlstadt, deren Lehrerin Katja Reinhart und dem AKT. Szenische Dialoge, vorgetragen von Mitgliedern des AKT, wechseln sich mit den von Schülern erarbeiteten Biografien der handelnden Personen als Videoeinblendungen ab.
Auf diese Weise ist es den Protagonisten hervorragend gelungen, den Erzählstil des Buches durch Dialoge, Monologe und Gesang anschaulich zu vermitteln. Der Roman war bereits im Jahr 2021 Gegenstand der alle zwei Jahre stattfindenden Reihe "Würzburg liest".
Holger Wilke vom Projektteam der Kirchengemeinde bedankte sich im Anschluss bei den Akteuren für den gelungenen Abend mit einem Präsentkorb und Rosen. Zurzeit bereitet die Gruppe als Arbeitskreis der Vhs und Mitglied der Gerbergasse eine selbstbearbeitete, auf die heutige Zeit zugeschnittene Version des Faust-Dramas von Goethe vor.
Von: Annette Geißendörfer-Opp (Öffentlichkeitsbeauftragte, Evang. Kirchengemeinde St. Johannis, Karlstadt)