Wie steht es eigentlich derzeit um das Klima? Unter dieser Fragestellung lobt die Stadt Marktheidenfeld den 13. Kunstpreis aus und sucht in diesem Jahr Zeichnungen unter dem Motto "Prima Klima!?". Bis zum 13. Oktober sind Künstlerinnen und Künstler mit Wohnsitz in Unterfranken oder Tauberfranken dazu aufgerufen, Werke zu diesem Thema einzureichen.
"Das Klima ist ein Mega-Thema unserer Zeit", begründete Inge Albert bei der Vorstellung im Marktheidenfelder Rathaus das diesjährige Motto. Doch damit ist nicht nur das Wetter gemeint: "Es gibt auch ein Betriebsklima, ein gesellschaftliches Klima, Atmosphäre, Stimmungen, zwischen Menschen, aber auch zum Beispiel zwischen Staaten", so die Leiterin des Kulturamtes in Marktheidenfeld. Das Thema habe gerade durch den Krieg gegen die Ukraineeine sehr aktuelle Brisanz bekommen.
Die Künstlerinnen und Künstler haben bei der inhaltlichen Deutung des Themas die volle Freiheit. Die einzige Vorgabe ist die Technik: das Zeichnen. "Der Strich soll die vorherrschende Technik sein", so Albert. Das Material kann zum Beispiel Papier oder eine Leinwand sein, aber auch Holz, Nessel oder weitere Materialien.
Rund 30 Werke werden im Marktheidenfelder Franck-Haus ausgestellt
Seit 1998 verleiht die Stadt Marktheidenfeld alle zwei Jahre den Kunstpreis, vorgegeben ist lediglich eine bestimmte Technik. Eine Jury entscheidet über die Verleihung des Preises, der mit 2000 Euro dotiert ist. Zusätzlich wird ein Publikumspreis verliehen, für den es 500 Euro gibt.
Die Bewertung erfolgt in zwei Schritten: In einem ersten Durchgang sichtet die Jury die Werke, die zunächst digital oder per Post als Foto eingereicht werden können. Aus den Einsendungen werden 60 Werke ausgewählt, die dann im Original angeliefert werden und in einem zweiten Durchgang erneut von der Jury bewertet werden.
Das achtköpfige Gremium bestimmt anschließend den Sieger und wählt zusätzlich rund 30 Werke aus, die vom 12. November 2022 bis zum 8. Januar 2023 im Kulturzentrum Franck-Haus ausgestellt werden. Besucherinnen und Besucher können dort bis zum 11. Dezember für den Publikumspreis abstimmen. Die Verleihung beider Preise findet am 18. Dezember statt.
Kunstpreis kann eine Verbindung zur Gesellschaft sein
Vor zwei Jahren lautete das Thema des Kunstpreises "Aufbruch", die Technik war die Malerei. Bernd Liebisch aus Aschaffenburg hat mit seinem Werk "Gleiszugang" 2020 sowohl den Kunstpreis als auch den Publikumspreis gewonnen und ist in diesem Jahr Teil der Jury. Er schätzt an dem Kunstpreis besonders, dass dieser "eine Verbindung zur Gesellschaft schaffe", aus seinem Atelier heraus zu den Menschen. Auch die Besetzung der Jury lobte er, deren Fachkompetenz für ihn als Künstler entscheidend für die Teilnahme war.
Die Jury besteht in diesem Jahr aus Dierk Berthel aus Rannungen (Vorstand des Berufsverbandes Bildende Künste Bayern), Luise Heese (Direktorin des Kulturspeichers Würzburg), Dr. Marlene Lauter (ehemalige Direktorin des Kulturspeichers), Bernd Liebisch (Preisträger 2020), Andi Schmitt (Vorsitzender der Vereinigung Kunstschaffender Unterfranken), Jan Soldin (Leiter des Museums Otto Schäfer in Schweinfurt), Bürgermeister Thomas Stamm und Ralph Thamm (Direktor der "European School of Design" in Frankfurt). Gesponsert wird der Kunstpreis in diesem Jahr von dem Marktheidenfelder Architekturbüro Georg Redelbach und dem Ingenieurbüro Dirk Palm aus Lohr.
Bewerbungsfrist ist der 13. Oktober, die Ausstellung im Franck-Haus wird mit einer Vernissage am 11. November eröffnet und läuft bis zum 8. Januar. Die Preisverleihung findet am 18. Dezember statt. Den Bewerbungsbogen gibt es unter www.marktheidenfeld.de, die Bewerbungsunterlagen gehen an kunstpreis@marktheidenfeld. de oder postalisch an Stadt Marktheidenfeld, Luitpoldstraße 17, 97828 Marktheidenfeld.