
Pünktlich um 16:16 Uhr startete die Faschingsrakete "Billingshausen in der Bütt" in der voll besetzten Festhalle. Ein abwechslungsreiches Programm von fünf Stunden wurde den 250 Gästen am späten Nachmittag geboten. Frieder Hüsam führte wie gewohnt charmant durch die Kultveranstaltung des Kultur- und Heimatvereins und grüßte wie immer "den Rest der Welt". Am Ende vermisste er sogar fünfzehn Minuten seines Programms, die ihm irgendwie durch die Lappen gingen.
Neben den Freunden der Karnevalsgesellschaft (KaGe) Zell und den OCC Ochsenfurt, die beide ein tänzerisches Gastgeschenk mit im Gepäck hatten, begrüßte Hüsam auch Marco Herbert vom Fastnacht-Verband-Franken (FVF), der in der Sitzung verdiente Aktive ehrte. Das Prinzenpaar Natalie I. und Prinz Radu I. stellte sich dem Publikum vor. In Prinzessin Natalie lauerte schon immer der Narr, gab sie unumwunden zu. Die Tänzerinnen der Jugend- und Juniorengarde eröffneten mit einem fetzigen Gardetanz die Sitzung.
Kinder des Prinzenpaars suchen Adoptiveltern für die Faschingszeit
Wie es in einer Fastnachtsfamilie während der närrischen Zeit zugeht, schilderten Nina und Leon in ihrem witzigen Vortrag. Sie sind die Kinder des Prinzenpaares und sehen ihre Eltern wahrscheinlich erst am Aschermittwoch wieder. Die beiden fragten das Publikum, ob sie jemand von 11. November bis Aschermittwoch adoptieren wolle. Doch etwas Positives konnte Nina dann doch an der elternlosen Zeit abgewinnen – sie kann die Mettwurst aufmachen, wie sie es will.

Was bei der Ausgrabung "Seehausen" so alles ans Tageslicht kommt, davon berichtete die Arbeitsgruppe auf der Baustelle. Auch eine Biber-Beauftrage tauchte auf der Baustelle auf und fragte: "Wo werden Biberträume wahr?" Natürlich zwischen Billingshausen und Birkenfeld. So wurde auf der Baustelle ein Skelett entdeckt. Das muss ein "Ur-Hüsam" sein, stellten die Ausgräber fest. Sogar der Heilige Gral fiel in ihre Hände – der Bauantrag der Billingshäuser Festhalle. Zwischendurch brachten die Showtanzgruppe vom FSV Esselbach mit "Prison Breck" und die beiden Billingshäuser Tanzmariechen den Saal mit ihren Tänzen in Stimmung.
Alte Unterhosen werden mit Bachwasser ausgekocht
Vom Dorfleben berichteten Barbara und Gernot Meyer. Der frühere Waschplatz, das Trafohäuschen in Birkenfeld, ist der neue Blickfang der Gemeinde. Drum "steh ich um fünf Uhr uff und fahr mit dem Rapperer die Trappere nuff", erklärte Barbara. So entdeckten sie das Hungertuch des Gemeinderates von Birkenfeld und deren alte Ünnerhousen im Wäschekorb, die sie nachhaltig mit Bachwasser auskochen.

Sie lüfteten das Geheimnis, wo sich am Rosenmontag alle Narren treffen: Natürlich beim Prinzenpaar am Dorfplatz, dem ehemaligen Waschplatz. So trifft sich die Narrenschar um 11 Uhr mit Kittelschürze um zu feiern und zum Wäschewaschen. Unter dem Motto "Zauber des Waldes" wirbelten die Jüngsten pfiffig und frech mit ihrem Showtanz über die Bühne.
Mehr Frauen für den Elferrat
Die Elferratsgarde eroberte mit ihrem fetzigen Marschtanz die Bühne und eröffnete den zweiten Teil des Abends. Die zwei Damen vom Elferrat Sabine Hüsam und Katja Heußlein forderten bei ihrem Auftritt vehement mehr Frauen in den Elferrat. Denn sie haben den Elferrat genauer betrachtet und finden, dass das tolle Bühnenbild durch die männlichen Gestalten verunstaltet werde. "Ich möchte so gerne Prinzessin sein", träumt Tamara Hüsam und möchte die Nachfolge am 11. November antreten. Zusammen mit der amtierenden Faschingsprinzessin Natalie suchten sie einen passenden Prinzen im Publikum.
Mit einer Schlagerparade trat Susi Bürgel auf die Billingshäuser Bühne. Sie stehe nur hier oben, weil sie keinen Eintritt bezahlen wollte. Mit dem Lied "Wer soll das bezahlen, wer hat das bestellt?", meinte sie die neue Ortsdurchfahrt von Billingshausen. Da nicht nur Mädchen träumen, einmal Prinzessin zu sein, holte Susi kurzerhand alle ehemaligen Prinzen auf die Bühne. Mit auf eine Après Ski-Party nahm das Billingshäuser Männerballett die Zuschauer und heizte nochmal richtig ein. Einen letzten Höhepunkt setzte die Elferratsgarde mit dem Showtanz "Die verrückte Welt der Moleküle".
Mitwirkende
