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KARLSTADT
Kultur häppchenweise serviert
Kultur Häppli: Noch einmal schlafen, dann wird die Karlstadter Altstadt einen ganzen Tag lang zum Mittelpunkt kulturellen Schaffens. 85 Künstler sind beteiligt – ein Vielfaches an Besuchern wird erwartet.
Filigran: In der Uhrenstube zeigt Anna Prinz, wie sie nur mit Hilfe ihrer Hände auf einer beleuchteten Glasplatte Bilder aus Sand entstehen lässt.
Foto: STADT KARLSTADT | Filigran: In der Uhrenstube zeigt Anna Prinz, wie sie nur mit Hilfe ihrer Hände auf einer beleuchteten Glasplatte Bilder aus Sand entstehen lässt.
Von unserer Lokalredaktion
 |  aktualisiert: 26.04.2023 22:24 Uhr

Über 60 Stunden Programm mit 85 Künstlern an 18 verschiedenen Orten in der historischen Altstadt von Karlstadt – das sind die „Kultur Häppli“, die am Donnerstag, 2. Oktober, zum zweiten Mal stattfinden. Sein ganz individuelles Menü aus Theater, Musik und Kunstvollem vom kulturellen Büfett kann sich dabei jeder selbst zusammenstellen. Auswahl gibt es genug.

Im Klempner- und Kupferschmiedemuseum (siehe Grafik, Punkt 1) zeigen die Zauberkünstler „Real & Honest“, dass Zauberkunst eigentlich in den Köpfen der Zuschauer stattfindet. Ihre Zutaten: Gegenstände, die jeder zu Hause hat. An gleicher Stelle präsentieren „vocaldente“ ihr Programm „Let's Misbehave“. In nur wenigen Jahren haben sich die fünf Musiker aus Hannover von leidenschaftlichen Vorstadtsängern zu einem international gefragten Vocal-Akt entwickelt. Ihr Repertoire reicht von den goldenen Zwanzigern bis hin zu aktuellen Popsongs.

In der Spitalkirche (2) zeigen die Junge Kantorei und das Collegium Vocale Carlstadt, die Chöre der Kantorei St. Andreas, dass man in Karlstadt etwas von Musik versteht. Der Kinder- und Jugendchor, dem aktuell sechs Mädchen und zwei Jungen angehören, feierte in diesem Jahr sein 40-jähriges Bestehen. Das Collegium Vocale ist der Kammerchor der Kantorei. Derzeit gehören ihm jeweils fünf Sopran- und Altsängerinnen sowie je drei Tenor- beziehungsweise Basssänger an. Leiter beider Chöre ist Manfred Goldkuhle.

Normalerweise steht das leise Lesen in der Hohen Kemenate (3) im Mittelpunkt. Bei den „Kultur Häppli“ merkt man Peter Kuhn an, dass er Spaß am Umgang mit Reimen, Worten und Sprachen hat – ganz in der Tradition von Heinz Erhardt präsentiert der Humorist eigene Werke, mal nachdenklich, mal auch satirisch-scharf. Ebenfalls in der Hohen Kemenate zeigt das Theater Spielberg „Minifaust oder in der Kürze liegt die Würze“. Das Ein-Mann-Marionettenstück frei nach der Tragödie von Goethe zeigt in vier Aufzügen die Geschichte um Mephisto, Faust und Gretchen.

In der Mitte des illuminierten Marktplatzes (4) präsentieren sich „Leslie & Clyde“. Nein, kein Gaunerpärchen, sondern vier außergewöhnliche Musiker, die Popmusik mit Blues und Soul würzen. Hinter „Leslie & Clyde“ verbergen sich Stephan Schmitt, Uli Kleideiter, Cui Lang und Thomas Christie, die in Karlstadt nicht unbekannt sind.

Nicht weit entfernt stellt die Malerin Romi Friedel in der Sparkasse (5) aus. „Eine Ansicht Aus-“ – so der Titel der Ausstellung, bei der impressionistisch-expressionistische Bilder zu sehen sind. Ebenfalls am Marktplatz, im Gelben Haus (6), zeigt die Künstlerin Kerstin Sauer Acryl, Pastell, Struktur, verarbeitet in vielfältigen Mischtechniken auf Leinwänden und dekorativen Standobjekten. Das prägnanteste Gebäude am Marktplatz ist mit Sicherheit das Historische Rathaus (7). Bereits im Foyer zeigen die Würzburger Tattoo-Künstler Simone Pfaff und Volko Merschky in einer Fotoausstellung ihr Schaffen. Musikalisch umrahmt werden die Bilder von „Sajul“. Die beiden Schwestern Sarah und Julia stehen seit drei Jahren gemeinsam auf der Bühne. Aktuelle Rock- und Popsongs gehören genauso zu ihrem Programm wie Klassiker und gefühlvolle Balladen.

Im Bürgersaal teilen sich „Taphouse“ und das Duo „Alpensperrmüll“ die Bühne. Von Stepptanznummern, A-Cappella-Kanons bis hin zu irischem Stepptanz präsentiert die Tanzgruppe „Taphouse“ ihre Choreografien, bei denen die Füße der Tänzer zu Musikinstrumenten werden. Bei „Alpensperrmüll“ werden Gartenschaufeln, Staubsauger, Klopümpel, Heurechen und vieles mehr als Musikinstrumente verwendet. Auch in der Uhrenstube erwartet die Besucher etwas Besonderes, wenn Anna Prinz nur mit Sand fantastische Bilder entwirft. Als Zeichenwerkzeug dienen ihr lediglich die Hände, die Bilder auf einer beleuchteten Glasplatte entstehen lassen.

„Charlie“, dahinter verbirgt sich der gebürtige Karlstadter Künstler Karlheinz Gehrig, der in der Bäckerei Maxl-Bäck (8) am Kübelmarkt ausstellt. Freunde von surrealistischer, expressionistischer und symbolistischer Kunst werden hier auf ihre Kosten kommen.

Eine gemischte Show aus Jonglage, Fakir- und Feuerkunst, gespickt mit einer Prise Zauberei und Comedy, zeigen die Brüder Christian und Frederik Schenk auf dem Kirchplatz (9). Seit über zehn Jahren begeistert das Duo „SchenkSpass“ bereits Jung und Alt.

Die Marysey Gallery (10) präsentiert Bilder von Andreas H. Adler, der sich durch einen besonderen Stil auszeichnet: Er experimentiert mit Säure, Metallen, Teer und Farben.

In der Tourist-Information (12) beweist die Kabarettistin Pia Pittroff, dass weibliche Komik ohne die Vergleiche „Er sagt – Sie sagt“ auskommen kann. An gleicher Stelle tritt das Duo „Thieme.Volpert“ auf. Das Programm von Carola Thieme und Jochen Volpert zeichnet sich durch unterschiedliche Einflüsse von Blues-, Soul-, Pop- und Jazz-Musik aus.

Gleich nebenan, im Stadtgeschichte-Museum (13), zeigt der gebürtige Karlstadter Dominik Fleischmann seine Fotoausstellung über Äthiopien (mehr auf Seite 29). Ein ganz anderes Thema zeigen die Fotos von Jürgen Müller, die im Fotostudio Müller (11) zu sehen sind. Ist der Fotograf in Karlstadt vor allem durch seine Porträts bekannt, zeigt die Ausstellung Themen aus Karlstadt, wie die Freibaderöffnung.

Auch auf der Hauptstraße ist einiges los. Neben dem Duo „SchenkSpass“, das das Straßenleben mit Stelzenlaufen und Ballonkunst gestaltet, bietet die Trachtenkapelle Heßlar einen Ausschnitt aus ihrem Repertoire.

Für Nachtschwärmer bietet das Theater in der Gerbergasse (14) das richtige Betthupferl. Beate Rademacher präsentiert in ihrem Programm „Für eine Nacht voller Seligkeit“ ironisch-erotische Chansons, frech-komische Schlager und soubrettenhafte Operetteneinlagen, im Wechsel mit witzigen Kabaretttexten.

Das ganze Programm mit Zeitplan sowie die Eintrittsbändchen gibt es in der Stadtverwaltung und in der Tourist-Information für 10 Euro. Kurzentschlossene können sich das Programm im Internet auf www.karlstadt.de herunterladen, Bändchen gibt es an den Abendkassen für 12 Euro.

Faust und Mephisto: Das Theater Spielberg zeigt in der Hohen Kemenate ein Ein-Mann-Marionettenstück.
| Faust und Mephisto: Das Theater Spielberg zeigt in der Hohen Kemenate ein Ein-Mann-Marionettenstück.
Gefragter Vocal-Act: die Formation „vocaldente“, die im Klempner- und Kupferschmiedemuseum auftritt.
| Gefragter Vocal-Act: die Formation „vocaldente“, die im Klempner- und Kupferschmiedemuseum auftritt.
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