
Kuhstall statt Klassenzimmer hieß es am vergangenen Donnerstag bei der Lehrerinnen- und Lehrerfortbildung des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Karlstadt. Insgesamt zwölf Lehrkräfte waren nach Steinfeld gekommen, um den Erlebnisbauernhof von Heike Seufert kennenzulernen und sich über erlebnisorientierte Bauernhofangebote für ihre Schulklassen zu informieren.
Seit rund einem Jahr können auch Gymnasien an dem Programm teilnehmen. Deshalb hatten sich vor allem gymnasiale Lehrkräfte angemeldet und ihren Platz am Pult gegen eine achtstündige Schulung auf dem Bauernhof eingetauscht. Folgende Informationen sind einer Pressemitteilung des AELF Karlstadt entnommen.
Von A wie Ackerbau bis Z wie Zuckerrübe
Um die Lehrkräfte für das seit zehn Jahren etablierte Programm zu begeistern und über Inhalte und Einsatzmöglichkeiten im Unterrichtsalltag zu informieren, hatte Agnes Maier vom AELF Karlstadt in Zusammenarbeit mit der Fachreferentin für Biologie Dr. Eleonore Hose vom Friedrich-List-Gymnasium in Gemünden einen abwechslungsreichen Infoparcours zusammengestellt. Fünf Erlebnisbauernhöfe aus dem Landkreis Main-Spessart präsentierten an Stationen ihre Angebote, bei denen von A wie Ackerbau bis Z wie Zuckerrübe alle landwirtschaftlichen Themen vertreten waren.
"Woher kommt die Milch, wie werden Haferflocken hergestellt, wer lebt in unserem Boden?" Diese Fragen kann heutzutage nicht mehr jedes Kind beantworten. Deshalb wies Agnes Maier bei ihrer Einführung darauf hin, wie wertvoll und vielfältig die Angebote der Erlebnisbauernhöfe sind. Im LehrplanPlus Natur und Technik und Biologie würde das praktische Arbeit im Freien expliziert gefördert, erläuterte die Landwirtschaftsexpertin.
Landwirtschaft und Ernährung im Unterricht
Aber auch Lehrplaninhalte aus den Fächern Geografie und Ethik würden von den zertifizierten Höfen auf Nachfrage aufgegriffen. Die Themen Tierwohl, Biodiversität und Pflanzenschutz waren daher ebenfalls Teil der Fortbildung und wurden am Nachmittag am zweiten Fortbildungsbetrieb aufgegriffen. Am Schwalbenhof von Martin Hock in Marienbrunn standen deshalb die tiergerechte Schweine- und Hühnerhaltung auf dem Programm.
"Unsere Fortbildung möchte Lehrkräfte begeistern und ermutigen, mit ihren Schülern an dem kostenfreien Angebot Erlebnis Bauernhof teilzunehmen", erklärt Maier. Die Bauernhoferlebnisse seien nicht nur eine wertvolle Ergänzung des Unterrichts, sondern würden durch das ganzheitliche Erleben auch zu einem tieferen Verständnis der Landwirtschaft beitragen.
Kinder lernen vor Ort, wie unser Essen erzeugt wird
"Wenn die Kinder Butter schütteln, den Melkautomaten kennenlernen und Futterrationen zusammenstellen, lernen sie, wie unser Essen erzeugt wird. Wenn sie Böden untersuchen und Wildkräuter sammeln, lernen sie ökologische Zusammenhänge kennen", sagt Maier und ergänzt: "Vor allem jedoch macht den Kindern und Jugendlichen ein Bauernhofbesuch Spaß und trägt, gerade deshalb, zu einem nachhaltigen Lernerlebnis bei."
Weitere Informationen unter: www.erlebnis-bauernhof.bayern.de