„Das Bier hat auf jeden Fall gut geschmeckt.“ Das war nicht die einzige positive Aussage von Bürgermeister Jürgen Lippert zum 66. Gemündener Kirchweih- und Heimatfest. Nach seiner und der Einschätzung von Festwirt Franz Widmann sowie der von Generalpächter Klaus Eiserloh hat das Fest in der neuen Form Zukunft.
„Das war 100-prozentig die richtige Entscheidung“, lobte Widmann die Entscheidung der Stadt, das Fest von neun auf vier Tage zu verkürzen. Durch die Straffung fielen die publikumsschwachen Tage mit viel Leerlauf weg. „Das hat dem Image des Festes gut getan“, meint Widmann beim Bilanz-Pressegespräch am Montag im Rathaus. Statt oft gähnender Leere im Festzelt hieß es dieses Mal immer wieder einmal: „Wir kriegen keinen Platz“, wie Lippert und die Mitglieder des Stadtrates einmal feststellen mussten.
Publikumsmagnet
Die Bilanz des Festwirtes lautete: „Ein schöner Eröffnungstag, dann ein toller Tag der Betriebe, gefolgt von einem guten Samstag mit der Übertragung des Fußball-Europameisterschaftsspiels auf der neuen LED-Großleinwand und einen Sonntag, wie wir ihn noch nie so gehabt haben.“ Mit ein Verdienst von Bauchredner Sebastian Reich und seiner Nilpferd-Dame Amanda, die am Sonntag die Massen ins Festzelt lockten. „Ich habe schon mit Sebastian Reich gesprochen“, verriet der Festwirt zur Neuauflage 2017.
Es gab aber noch mehr Publikumsmagneten. Dazu zählten die Bands „Musikuss“ aus Ingolstadt sowie „Vrööni und die Partybären“ (ehemals Overdrive) aus Gemünden. „Man muss sich schon wundern, dass es so lange gebraucht hat, um eine solch gute regionale Band zu finden“, sagte Widmann, der die Stimmungsmacher in den Fußstapfen von „Juke-Box“ ansiedelte. „Das waren drei sehr gute Nummern“, meinte der Festwirt zu den Bands und dem Duo Reich/Amanda.
„Gibt es einen Änderungsbedarf?“, fragte Lippert in die Runde und erhielt ein eindeutiges Nein als Antwort. Klaus Eiserloh war heuer zum ersten Mal für die Riege der Schausteller verantwortlich. Auch sie zeigten sich mit dem Festverlauf zufrieden. So war seit Jahren wieder der Familiennachmittag ein Erfolg gewesen. Sehr positiv aufgenommen wurde, dass die verbilligten Preise der Fahrgeschäfte bis 23 Uhr galten. Im kommenden Jahr soll der Leerstand am Treppenturm mit dem einen oder anderen Anbieter gefüllt werden.
Glückliche Verlegung
Auf breite Zustimmung stieß die Regelung, das Feuerwerk nicht an einem Sonntag, sondern am Samstagabend stattfinden zu lassen. So konnten auch Schulkinder und Jugendliche zusehen, die sonst am Sonntag wegen des Schulbeginns schon im Bett lagen.
Von einem gesteigerten Publikumsinteresse sprach Kulturamtsleiterin Jasna Blaic beim Sautrogrennen. Es wird im kommenden Jahr allerdings ausgesetzt, weil „die Fischerzunft Gemünden ihr 450-jähriges Bestehen feiert“. Dafür können sich die Besucher über ein Fischerstechen auf der Fränkischen Saale freuen. Möglicherweise wird das Fischerstechen künftig im jährlichen Wechsel mit dem Sautrogrennen Bestandteil des neuen Heimatfestes werden.
„Das war kein Test gewesen, um von vier Tagen wieder auf neun Tage zu gehen“, erklärte Lippert. „Es wird in der Art dauerhaft so bleiben.“ Auch sei nicht daran gedacht, das Heimatfest weiter zu verkürzen oder gar abzuschaffen. So können sich die Besucher auf das 67. Kirchweih- und Heimatfest freuen, das vom 29. Juni bis zum 2. Juli 2017 stattfinden wird.