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Lohr
Künstliche Intelligenz zum Anfassen
Steffen Schreck
 |  aktualisiert: 15.06.2024 02:49 Uhr

Beeindruckende Einblicke in die Welt der künstlichen Intelligenz (KI) gab es beim siebten Unternehmer Netzwerkfrühstück am Donnerstagvormittag im Lohrer Starthouse. Drei Referenten zeigten an praktischen Beispielen die Möglichkeiten und verschiedene Anwendungen der KI in Unternehmen und für Privatpersonen.

Starthouse-Leiterin Anja Güll begrüßte rund 20 Gäste. Sie entschuldigte Lohrs Bürgermeister Mario Paul. Denn auf dessen Initiative habe das Starthouse die Veranstaltung erst organisiert. "Der Bürgermeister war inspiriert von Sascha Lobo in der Lohrer Stadthalle im letzten Jahr", erklärte Anja Güll.

Den Auftakt machte Toni Wagner von der Würzburger Firma VAudience. Er erklärte, dass die KI inzwischen auf das gesamte Internet zugreift. Wagner nannte 15 Trillionen Wörter, die von der KI dabei verarbeitet werden. Dazu kämen inzwischen Milliarden von Stunden an Videomaterial. Zusammengefasst würde die KI mithilfe ihrer Informationen nichts anderes tun, als eine Vorhersage der Zukunft zu treffen.

KI in der Pharmazie und Pflege

Mithilfe der KI könne man vor allem Zeit sparen und damit natürlich Geld. Wagner berichtete, dass mithilfe von KI zum ersten Mal nach 60 Jahren ein neues Antibiotikum entwickelt wurde. Auch die Medikamente bei seltenen Krankheiten könnten nun effektiver entwickelt werden, weil der Zeitaufwand deutlich zurückgeht. Weiter sagte Wagner, dass die KI menschliche Ärzte in der Diagnose um Längen schlagen würde. "Sie geht unvoreingenommen an die Sache und kann viel mehr Datensätze berücksichtigen", lautete einer der Gründe.

Am Beispiel der Caritas zeigte Wagner ein Praxisbeispiel. Er kritisierte, dass inzwischen bei den Pflegekräften rund 40 Prozent der Zeit für die Dokumentation aufgewendet wird. Er zeigte ein KI-gestütztes System, das enorm Zeit spart. Am Anfang diktiert die Pflegekraft in jeder beliebigen Sprache ihre Arbeit als Text. Dann wird von einer Reihe sogenannter "Agenten" nicht nur der Text übersetzt, sondern auch auf Plausibilität geprüft. Am Ende steht der gewünschte Eintrag als Dokumentation.

Luceena für Werbekampagnen

Bernd Kunkel von der Firma Agorate stellte mit Luceena eine digitale Plattform vor, die derzeit entwickelt wird. Insbesondere bei Social-Media-Kampagnen soll die Plattform Unternehmen unterstützen. Er zitierte Henry Ford, dem man das Zitat zuschreibt, dass 50 Prozent aller Werbeausgaben "für die Katz" seien. Aber man nicht wisse, welche 50 Prozent. Der gebürtige Partensteiner sprach von vielen möglichen Verbesserungen für Gewerbetreibende.

Mit der KI, auf die Luceena zurückgreift, werden teilweise Werbeausgaben auf den Social-Media-Kanälen von 1000 Euro auf ein paar Cent reduziert, so Kunkel. Auch die digitale Kommunikation beherrsche die Plattform. "Alles einem Tool", fasste Kunkel zusammen.

Shopping-Analyse

Mit Björn Habegger stellte ein Starthouse-Urgestein seine neue Idee vor. Er zeigte die analytische Funktion des Versandhandelsriesen Amazon. Mit einem Bild sucht die Plattform zum Beispiel nach Schuhen, die dem Nutzer gefallen. Sofort zeigt das System, wo es die Schuhe zu welchem Preis gibt. "Was es noch nicht kann, ist eine Beratung", erklärte Habegger. "Zum Beispiel, ob die Schuhe auch für einen schweren Mann geeignet sind", führte er weiter aus. An einer solchen Möglichkeit arbeite er im Moment.

Am Ende der drei Vorträge nutzten die Lohrer Unternehmer die Gelegenheit, sich die einzelnen Systeme bei der "Arbeit" anzusehen. Toni Wagner zeigte unter anderem, wie die KI quasi aus dem Nichts sich alle Informationen selbst suchte und eine Liste samt Auswertung der interessantesten IT-Aktien der letzten beiden Jahre erstellte.

 
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