Zwei ehemalige Kunstlehrer des Lohrer Gymnasiums wurden kürzlich vor dem Sekretariat mit je einem ihrer Werke verewigt: Roland Schaller mit einer Karikatur mit dem Untertitel "fesselnder Museumsbesuch" und Albert Hübner mit seinem Bild "Dorf im Maintal".
Schaller war von 1984 bis 2004 Kunsterzieher am Franz-Ludwig-von-Erthal Gymnasium und zeichnete immer wieder das Schulleben oder einzelne Lehrer charakterisierende Karikaturen. Er erhielt für seine Kunstwerke zahlreiche Preise und prägte über viele Jahre hinweg das Bild des Gymnasiums weit über die Stadt und den Landkreis hinaus. Dem ehemaligen Gymnasiallehrer Wolfgang Weismantel zufolge schätzte Schaller trotz seiner starken Heimatverbundenheit die Weite und Vielfalt des kulturellen Lebens, was sich demzufolge auch in seinen Motiven und Techniken widerspiegelte. Die nun in der Schule ausgestellte Karikatur von Roland Schaller wurde der Schule aus dem Nachlass Schallers von seiner Erbin geschenkt und anschließend durch den Verein der Freunde des Gymnasiums gerahmt.
Das zweite Gemälde stammt von Alfred Hübner, der von 1961 bis 1989 Kunsterzieher am Gymnasium war. Er malte es für seinen Freund und Kollegen Alban Schug, der Gymnasiallehrer für Biologie, Chemie und Geografie war und als Fachbetreuer maßgeblich am Aufbau der naturwissenschaftlichen Sammlungen im Nägelseezentrum beteiligt war. Erhalten hat die Schule das gerahmte Gemälde aus dem Nachlass Schug von dessen Erbinnen. Laut Wolfgang Weismantel war Hübner bekannt als eine Persönlichkeit mit besonderem Charakter. Die kreativen Impulse seines Unterrichts fanden demnach in viel beachteten Ausstellungen von Schülerarbeiten hohe Anerkennung. Für zahlreiche bemerkenswerte Aufführungen der Schultheatergruppe in der Stadthalle schuf er Kulissen und Bühnenbilder. Zudem unterstützte er als Beratungslehrer und Gesprächspartner ab 1970 Schüler, die einen Ausweg aus einer schwierigen persönlichen Situation suchten.
Verfolgt hat die Enthüllung die Klasse 5b zusammen mit ihrem Kunstlehrer Hans Wirsching. Die Kinder haben dem Direktor Bernd Rottenbacher dabei sehr interessiert zugehört und die Kunstwerke nach der Enthüllung auch ausgiebig begutachtet. "Von Roland Schaller habe ich schonmal gehört! Er hat doch die Statue auf dem Schlossplatz gemacht, oder?", unterbricht eine Schülerin und wirkt aufgeregt. Und mit dieser Zwischenbemerkung hat sie auch recht: Schaller war Schöpfer und Stifter der Mopper- und Schnüdel-Skulpturengruppe, die er mit großem Engagement für seine Heimatstadt plante, gestaltete und finanzierte.
Von: Tim Ruppert für das Gymnasium