
Österreich, Frammersbach und Hamburg: So lauteten die Stationen für den Singer und Songwriter Andreas Kümmert aus Gemünden von Samstag bis Montag. Der Vollblutmusiker reißt derzeit unzählige Kilometer auf den Straßen quer durch Deutschland ab. Im Gepäck hat der 34-Jährige sein neues Album "Harlekin Dreams". So auch am späten Sonntagnachmittag an der Skihütte in Frammersbach, die er zusammen mit seinem Weggefährten Michael Weippert (31) an den Akustik-Drums präsentierte.
Wie vielen anderen auch bleibt ihm eine größere Tour in Coronazeiten verwehrt. Also back to the roots. Der stimmgewaltige Künstler entschloss sich dann eben auf eine Biergartentournee zu gehen.
"Purple Rain" zum Start
In Frammersbach erlebte er eine Premiere. Als er kurz vor 17 Uhr eintraf, wurde er mit himmlischem Donner empfangen. Der "Regengott" hatte alle Schleusen geöffnet und es goss zum ersten Mal heuer bei einem seiner Auftritte wie aus Kübeln.

Passend zum "Aprilwetter" am Julisonntag stimmte Kümmert kurz gut gelaunt und locker "Purple Rain" von Prince an. Ein Lob zollte Karlheinz Geiger vom Veranstalter dem Publikum. Dies ließ sich nicht vom Regen abhalten. Rund 200 Konzertbesucher bevölkerten den Biergarten, wo sie Schutz unter den großen Sonnenschirmen fanden oder auf dem Hang improvisierten. Um sich keinen nassen Po zu holen, hatten viele Liegestühle dabei und eine kleine Gruppe baute ratzfatz ein kleines Zelt auf.
Große Bandbreite
Mit einer halben Stunde Verspätung startete das 90-minütige, abwechslungsreiche Akustikkonzert, abwechslungsreiche Konzert. Schon mit dem ersten Song "Simple Man" sprang der Funken von dem spielfreudigen Duo auf die Zuhörer über. Diese waren vom ersten bis letzten Ton der Rock- und Bluesparty unter freiem Himmel begeistert.
Einige der Songs stammten aus dem Anfang März erschienenen Album "Harlekin Dreams". Dies enthält die größte Bandbreite aller Kümmert-Alben von rauer Rock-'n'- Roll-, Soul- bis hin zur Bluesmusik.
Mehr als neun Monate hatte Andreas Kümmert gemeinsam mit Produzent und Toningenieur Dominik Heidinger im Würzburger Sonic Storm Studio an den neuen Songs herumgeschraubt und alle Instrumente selbst eingespielt. Gleichzeitig gründete er mit Vomit Records sein eigenes Label.
Virtuos an der Gitarre
Neben den Eigenkompositionen verzückte Kümmert das Publikum auch mit virtuosem Gitarrenspiel bei "The wind cries mary" von Jimi Hendrix. Auch ließ der mit einer außergewöhnlichen Stimme gesegnete Sänger auch flotte Sprüche los. Humorvoll und etwas ironisch sagte er unter anderem, dass er früher der eine Teil der "Wildecker Herzbuben" gewesen sein.
Ein großes Kompliment gehört auch dem Drummer Michael Weippert. Dieser biss die Zähne zusammen und hielt den Auftritt, trotz eines Leistenbruches durch, ohne sich etwas anmerken zu lassen.
Der Besuch der Veranstaltung war übrigens ohne Eintritt möglich. Wie bei einem Straßenkonzert wurde im Publikum mit der Sammelbox rumgegangen.