"95 Jahre reiches Leben, 95 Jahre reges Tun." Melitta Junker feiert an diesem Sonntag ihren 95. Geburtstag. Die gebürtige Krommenthalerin wohnt seit 2017 im BeneVit "Haus Lohrtal" in Frammersbach.
Was das Leben der Jubilarin reich macht, sind positives Denken und Handeln sowie große Arbeitsfreude. Von ihren vielseitigen Talenten profitierte neben der Familie auch die katholische Kirchengemeinde.
Melitta Junker wurde am 30. Januar 1927 unter dem Mädchennamen Eich in Krommenthal geboren. Nach dem Umzug der Familie nach Goldbach absolvierte sie nach der Schulausbildung ein Praxisjahr in einer Gärtnerei. Bereits dort wurde ihr Interesse für Pflanzen und Blumen geweckt. Sie wählte den Beruf der Schneiderin und arbeitete anschließend bei der Firma Fassholz.
Geburt von zwei Töchtern
1949 feierte sie Hochzeit mit Alois Junker. Das junge Paar freute sich über die Geburt von zwei Töchtern. 1953 ging es zurück in die Heimatgemeinde und zwei Jahre später durch die Versetzung des Ehemannes nach Coburg. Nach dem Eintritt des Bundesbahnbeamten in den Ruhestand 1973 bezog die Familie ihr eigenes Haus im Krommenthaler Bachweg.
Mit dem Unfalltod der ältesten Tochter Silvia und dem Verlust ihres Ehemannes Alois kurz nach der Diamantenen Hochzeit 2009 trafen die Jubilarin zwei Schicksalsschläge. Doch sie verzagte nicht und meisterte das Auf und Ab des Lebens mit Gottvertrauen und Zuversicht. "Da muss ich durch", habe sie sich damals gesagt. Geblieben sind ihr die beiden Enkeltöchter Pia und Ina (Hersbruck). Drei Urenkelsöhne machten sie zur "Tick-Tack-Omi". Jüngstes Familienmitglied ist der drei Monate alte Ururenkel Emilio.
Einfühlsame Ansprechpartner und helfende Hände findet die Seniorin bei Schwiegersohn Rudi Eich und der jüngeren Tochter Christiana, die im Krommenthaler Elternhaus wohnen. Bis ins hohe Alter ist sie offen für neue Ideen. Gerne nutzt sie in der kontaktbeschränkten Corona-Zeit die Möglichkeit des Video-Chats mit ihrer Familie.
Grundstück mit Palmengarten
Der aus dem Griechischen stammende Vorname "Melitta" bedeutet "Biene". Und die Jubilarin machte ihrem Namen alle Ehre: Bienenfleißig war sie in vielen Bereichen. Da waren ihr gepflegtes Grundstück mit exotischem Palmengarten und Goldfischteich oder das Backtalent für Dresdner Christstollen. Legendär waren ihre Donauwelle und "ausgezogene Kreppel".
Stets mit von der Partie war ihr geliebter Kater Minzo. Und stets auf sie zählen konnte die Kirchengemeinde. Ob es galt, das Gotteshaus zu reinigen, Blumenschmuck für Kirche und Fronleichnamsaltar zu stiften oder Kuchenspenden und Hilfe bei kirchlichen Festen zu leisten: Melitta Junker war stets zur Stelle. Ihr 95. Geburtstag wird im kleinen Kreis im Gasthaus Zur Frischen Quelle in Habichsthal gefeiert.