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Lohr
Kritik am massiven Arbeitsplatzabbau bei Bosch Rexroth
Rund 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kamen zu einer Kundgebung der IG Metall während des Warnstreiks bei Bosch Rexroth in Lohr.
Foto: Thomas Josef Möhler | Rund 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kamen zu einer Kundgebung der IG Metall während des Warnstreiks bei Bosch Rexroth in Lohr.
Bearbeitet von Thomas Josef Möhler
 |  aktualisiert: 15.11.2024 02:38 Uhr

"Der Arbeitsplatzabbau bei Bosch Rexroth nimmt kein Ende." Das hat Betriebsratsvorsitzender Klaus Friedrich am Montag bei einer "aktiven Mittagspause" mit rund 150 Beschäftigten kritisiert.

Anlass war die Ankündigung der Geschäftsleitung in der vorigen Woche, 15 von 135 Stellen in der Mobilhydraulik in Lohr bis Ende 2025 abzubauen, die meisten bei der Elektrifizierung mobiler Arbeitsmaschinen (Elmo). Dieser Bereich zählt laut Friedrich derzeit 34 Beschäftigte in Lohr.

"Extrem negativ" nannte es der Betriebsratsvorsitzende, dass die Beschäftigten bereits vor der Information des Arbeitgebers am Nachmittag des 6. November "das Ganze schon online in der lokalen Presse lesen konnten". Am 1. Oktober sei der Betriebsrat vom Arbeitgeber informiert worden, dass im Rahmen des Personalabbaus in der Zentrale einschließlich des Einkaufs 55 Stellen abgebaut würden, hauptsächlich in Lohr und einige in Ulm.

3000 Stellen weniger

Diese Ankündigungen reihten sich ein in eine ganze Reihe von Verlagerungs- und Stellenabbauprogrammen. Nach Friedrichs Angaben hat Bosch Rexroth in den vergangenen zehn Jahren in Deutschland 3000 Stellen auf nunmehr noch 13.800 abgebaut. Der Betriebsrat müsse feststellen, "dass das Unternehmen keine beschäftigungssichernden Maßnahmen durchführt, sondern gleich für Personalabbau entscheidet".

Der Abschwung dauere länger als erwartet. Aber es gebe genügend Möglichkeiten für eine Überbrückung zum Erhalt der Arbeitsplätze, auch mit Einsparung von Personalkosten für die Firma, beispielsweise konsequenter Abbau von Zeitkonten, Kurzarbeit und Nutzung tarifvertraglicher Instrumente. In einem Gespräch mit dem Arbeitgeber habe der Betriebsrat in der vergangenen Woche "erneut Maßnahmen zur Beschäftigungsüberbrückung gefordert".

Angesichts dieses massiven Abbaus von Arbeitsplätzen fordert der Betriebsrat laut Friedrich ein Umdenken für den Erhalt von Arbeitsplätzen. Das Unternehmen mache Gewinn. Zur Lage in der Lohrer Gießerei von Rexroth erläuterte Peter Urlaub vom dortigen Betriebsrat, die Gießerei sei von den aktuellen Abbauplänen nicht betroffen. Obwohl die Zeitkonten heruntergefahren worden seien, gebe es Kurzarbeit, denn die Gießerei sei nicht ausgelastet.

Überbrückung schwierig

Allerdings seien frühere Abbaupläne noch nicht abgeschlossen, sie liefen bis 2025. Insgesamt werde sich die Zahl der Beschäftigten in der Gießerei von früher über 700 auf 450 verringern. Der Arbeitgeber tut sich nach Urlaubs Worten schwer, Zeiten mit geringerem Arbeitsanfall zu überbrücken.

Nach dem Verzicht auf Fremdguss gieße das Lohrer Unternehmen nur noch für Rexroth. Urlaub forderte, die Gießerei besser auszulasten. Dann stimmten auch die Preise. Die Geschäftsleitung müsse die Verantwortung für sichere Arbeitsplätze übernehmen.

 
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