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Lohr
Kriegsgräberfürsorge als Mahnung für den Frieden
Volksbund-Bezirksgeschäftsführer Oliver Bauer und Lohrs Bürgermeister Mario Paul (beide vorne rechts) zeichnen jahrzehntelange  Sammler für ihren Einsatz für den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge aus.
Foto: Rita Gress | Volksbund-Bezirksgeschäftsführer Oliver Bauer und Lohrs Bürgermeister Mario Paul (beide vorne rechts) zeichnen jahrzehntelange Sammler für ihren Einsatz für den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge aus.
Rita Greß
 |  aktualisiert: 08.02.2024 14:00 Uhr

Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge erfährt in Lohr große ehrenamtliche Unterstützung. Seit Jahrzehnten engagieren sich Mitglieder der Soldatenkameradschaft Sendelbach, des THW-Ortsverbands Lohr, der Freiwilligen Feuerwehr Halsbach und der Reservistenkameradschaft Ruppertshütten bei der Kriegsgräbersammlung.

In einer Feierstunde im Lohrer Rathaus überreichten Bürgermeister Mario Paul und Oliver Bauer, Volksbund-Bezirksgeschäftsführer für Unterfranken, den ehrenamtlichen Helfern Dankesurkunden, Verdienstspangen und Präsente für ihre Unterstützung.

Trost und Hoffnung

"Ihr Einsatz trägt dazu bei, dass der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge seine humanitären Aufgaben erfüllen kann, sein gesellschaftliches und erinnerungskulturelles Engagement fortsetzt und Bildung, internationale Begegnungen junger Menschen und Völkerverständigung fördert", so Bauer. Der Volksbund habe heute längst nicht mehr den Platz im Bewusstsein der Bürger wie früher. "Viele Menschen können mit dem Begriff Kriegsgräberfürsorge nichts mehr anfangen, andere stellen die Notwendigkeit unumwunden infrage", sagte Bauer. In dem vom Volksbund angeregten und ab 1922 in ganz Deutschland begangenen Volkstrauertag werde der Gesamtheit der Toten aus zwei Weltkriegen gedacht. Laut Bauer wollen deren Gräber Mahnung für den Frieden sein.

Den Hinterbliebenen spendeten sie Trost oder gäben Hoffnung, dass die sterblichen Überreste Vermisster vor allem in Osteuropa noch gefunden würden. Hier konnte der Volksbund erst seit den 1990er Jahren aktiv werden. Angesichts des russischen Angriffskriegs sagte Bauer: "An den gleichen Orten, an denen 1942/43 unzählige deutsche Soldaten ihr Leben verloren, stehen sich heute Russen und Ukrainer als Feinde gegenüber." Das Anliegen des Volksbunds sei es, ein Erinnern nicht im Sinne einer dauernden Rückschau zu pflegen, sondern eines mit Blick auf Gegenwart und Zukunft.

Der Volksbund entstand 1919

Die Kriegsgräberstätten seien Orte des Lernens und Verstehens. Sie führten uns die Folgen von Krieg und Gewaltherrschaft vor Augen. Bürgermeister Mario Paul thematisierte die Beweggründe für die Entstehung des Volksbunds 1919. "Es waren die schrecklichen Ereignisse des Ersten Weltkrieges, welche die Gründung veranlassten. Die Pflege der deutschen Kriegsgräber basiert auf Grundlage von international geschlossenen Verträgen der Bundesrepublik mit den Ländern, in denen sich die Grabstätten befinden. Sie dienen als Erinnerung und Mahnung an beziehungsweise vor den Folgen von Krieg und Gewaltherrschaft."

Angesichts des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine und des Erstarkens von Rechtspopulismus und Rechtsnationalismus sehe man deutlich, welche Bedeutung es habe, aus der Geschichte zu lernen. Der Volksbund, die Sammler vor Ort, die Kommunen und deren Vertreter würden sich mit Vehemenz dafür einsetzen, dass das Erinnern an Krieg und Gewaltherrschaft nicht in Vergessenheit gerate. "Dafür gebührt ihnen Dank und Anerkennung. Und auch wir sind gerne Partner des Erinnerns und des Friedens", betonte Paul. Gemeinsam mit Bauer zeichnete er langjährige Unterstützende aus:

Von der Soldatenkameradschaft Sendelbach: Thomas Büttner, Klaus Hoh, Rainer Riethmann, Markus Kreppel, Vorsitzender Ludwig Kreppel, Karl-Heinz Wiesner, Bonifaz Ott, Thomas Schwab, Dieter Kreser und Lothar Rausch;
vom Technischen Hilfswerk Lohr: Katrin Brendolise, Kathrin Hock, Karl-Hermann Hummel, Bernhard Koch, Hubert König, Sabrina König, Leiter Simon Lichtinghagen, Joachim Nätscher, Benjamin Oelhorn, Manuel Rubenbauer, Christian Seubert, Andreas Stahl, Gudrun Stahl, Susanne Sturm, Christian Brunn, Michael Nätscher und Klaus Fischer;
von der Reservistenkameradschaft Ruppertshütten: Hans-Dieter Richter, Christian Inderwies und Gerhard Welzenbach.

 
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