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GEMÜNDEN
Krieg und Frieden in der Scherenberghalle
Volle Konzentration: Die Junge Philharmonie Würzburg begeisterte in der Scherenberghalle.
Foto: Anna-Lena Ils | Volle Konzentration: Die Junge Philharmonie Würzburg begeisterte in der Scherenberghalle.
Anna-Lena Ils
 |  aktualisiert: 13.04.2015 17:47 Uhr

Krieg und Frieden – ein Thema, das uns jeden Tag begegnet: in den Medien, auf der Arbeit oder auch zu Hause. Doch kann man dies als Motto eines Konzerts nutzen? Gibt es Stücke die es schaffen, diese Widersprüchlichkeit auszudrücken? Dass dies möglich ist, bewies die Junge Philharmonie Würzburg den rund 150 Zuhörern bei ihrem kostenlosen einstündigen Konzert am Samstagabend in der Scherenberghalle. Zum Abschluss folgten fünf Minuten Applaus und begeisterte Kommentare der Zuhörer.

Die Musikanten der Jungen Philharmonie unter Leitung von Hermann Freibott hatten das ganze Konzert selbst gestaltet. So wurden zwischen den verschiedenen Konzertstücken auch Gedichte zum Thema Krieg und Frieden vorgetragen. Die 66 jungen Musiker ab elf Jahren meisterten das Konzert sehr gut. Doch dies ist auch harte Arbeit, so hatten die jungen Musiker seit Ostermontag jeden Tag von 10 bis 18 Uhr trainiert.

Das Konzert, das durch verschiedene Epochen führte, war zugleich die Generalprobe für den Deutschen Jugendorchesterpreis, für den sich die Junge Philharmonie als einziges nordbayerisches Philharmonieorchester qualifiziert hat.

Doch wie haben die Stücke das Thema „Krieg und Frieden“ aufgegriffen? Schon die Ouvertüre zu „Krieg und Frieden“ von Sergej Prokofjew ist gleich zweimal mit dem Thema verbunden. Zum einen war sie die Vertonung des gleichnamigen Romans von Tolstoi. Zum anderen ist der Komponist selbst in unruhigen Zeiten in Russland aufgewachsen. Auch „Mars, der Kriegsbringer“ aus „Die Planeten“ von Gustav Holst spiegelt den Krieg wider. Holst schrieb das Stück zwischen 1914 und 1916. In dieser Zeit war er Lehrer der Truppen im Nahen und Mittleren Osten.

Der estnische Komponist Arvo Pärt war ebenfalls vertreten mit seinem Stück „Cantus in Memoriam Benjamin Britten“. Der Komponist kam nicht mit der Politik der KPdSU klar und empfand deshalb auch keinen Frieden. „Trauermarsch zum Andenken an Rikard Nordraak“ von Edvard Grieg ist ein Trauermarsch, der dem Komponisten der norwegischen Nationalhymne gewidmet ist. Abschließend spielte das Philharmonieorchester „Les Préludes“ von Franz Liszt. Dessen Hauptteil wurde im Dritten Reich auch als Erkennungsmelodie der Russen in der Wochenschau verwendet. Noch heute wird Liszt, der zu diesem Zeitpunkt nicht mehr lebte, mit dem Nationalsozialismus in Zusammenhang gebracht. Doch dieser Abend, jedes Stück bewies durch Höhe- und Tiefpunkte, dass Krieg und Frieden sich immer abwechseln und dass es ruhige und laute Phasen gibt.

 
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