Einstimmig stimmte der Kreuzwertheimer Marktgemeinderat in seiner Sitzung in der Dreschhalle dem Verwaltungsabkommen über den Ersatzneubau der alten Mainbrücke zwischen Wertheim und Kreuzwertheim zu. Kreuzwertheims Bürgermeister Klaus Thoma rechnet damit, dass der Staatsvertrag zum 1. Mai 2021 in Kraft tritt.
"Geplant ist eine Bogenbrücke", so Thoma. Diese sei ursprünglich mächtiger geplant worden. "Wir konnten aber erreichen, dass sie etwas dezenter wird." Bei Vorgesprächen mit den Behörden sei klargestellt worden, dass auf die Kommunen beim Bau lediglich die Kosten für die Brückenbeleuchtung mit der Planung zukommen. Die beiden Kommunen werden ein gemeinsames Beleuchtungskonzept erarbeiten.
Weiter habe das staatliche Bauamt Aschaffenburg mitgeteilt, dass sämtliche kommunale Flächen nach Beendigung der Baumaßnahme wieder so hergerichtet werden, wie diese im vorherigen Zustand vorgefunden wurden. Die Treppenanlagen bleiben auf beiden Mainseiten erhalten.
Ausgleichsflächen sollen entstehen
Für den Brückenneubau werden auf Kreuzwertheimer Seite im Mainvorland Ausgleichsflächen angekauft. Stromaufwärts werde eine Blühwiese mit naturgerechten Blumen entstehen, stromabwärts eine große Buhne mit Mainanschluss. Der baden-württembergische Teil der alten Brücke ist aktuell Teil der Landesstraße L2310. Auch er soll zu einer Kreisstraße des Main-Tauber-Kreis abgestuft werden.
Die Kosten für den Brückenneubau tragen die beiden Bundesländer. Außerdem trägt die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes einen Teil der Kosten. Die verbleibenden Kosten werden zu 67,4 Prozent von Bayern und 32,6 Prozent von Baden-Württemberg getragen. "Die Landesgrenze liegt zwar in der Mainmitte. Der bayrische Teil ist länger, da die Brückenlager weiter im Mainvorland liegen, als dies auf Wertheimer Seite der Fall ist", so Thoma.
Breiter Rad- und Fußweg geplant
Thoma rechnet damit, dass der Antrag zum Planfeststellungsverfahren noch 2021 erfolgen wird. "Ich gehe nicht von einem Baubeginn vor 2026 aus", sagte er. Die Dringlichkeit sei aber auch nicht so hoch wie in Freudenberg, da es die Umgehungsstraße gebe, über die viel Verkehr fließe. Nach der Fertigstellung der Brücke werde die Ortsdurchfahrt nach und nach saniert, blickte er in die Zukunft. Die Bitte während der Bauarbeiten einen Fährbetrieb einzurichten, habe das staatliche Bauamt bisher abgelehnt. Die Behörde sehe dies als nicht nötig an, da die Spessartbrücke als Alternative bestehe.
Zu den Fragen der Räte erklärte Thoma, das staatliche Bauamt werde regelmäßig über den Verfahrensfortschritt informieren. Über die Ausgestaltung der Ausgleichsflächen entscheidet das Bauamt in Abstimmung mit den Naturschutzbehörden. Ein Name für die neue Brücke ist noch nicht gewählt. Hinsichtlich des zukünftigen Fuß- und Radverkehr über die Brücke berichtete er, auf der Seite stromabwärts ist ein breiter kombinierter Rad- und Fußweg geplant. Auf der anderen Seite wird es einen 1,50 Meter breiten Notfußweg geben.