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Lohr
Lohrer Allgemeinärztin gestorben: Kreisverband der Ärzte möchte vermitteln
Die in Lohr praktizierende Allgemeinärztin Christina Frühwirth ist gestorben. Ihre Patienten müssen sich nun eine neue Hausarztpraxis suchen. 
Foto: Monika Büdel | Die in Lohr praktizierende Allgemeinärztin Christina Frühwirth ist gestorben. Ihre Patienten müssen sich nun eine neue Hausarztpraxis suchen. 
Bearbeitet von Monika Büdel
 |  aktualisiert: 08.02.2024 11:00 Uhr

Nach dem Tod der in Lohr praktizierenden Ärztin Christina Frühwirth meldet der Anrufbeantworter Stand Sonntagmittag, dass die Allgemeinarzt-Praxis geschlossen bleibt. Wer dringend seine Patientenakten benötigt, etwa zur Fortführung einer Behandlung oder für einen Facharztbesuch, wendet sich an den Ärztlichen Kreisverband Main-Spessart unter der Tel.: (09396) 8219210. Karl-Heinz Günther, Vorsitzender des Kreisverbandes, teilte dies auf Anfrage dieser Redaktion mit. Der Kreisverband vermittle, sobald es Ansprechpartner für die Praxis gibt.

Wer einen Termin bei einem Haus- oder Facharzt brauche, hat laut Auskunft der Kassenärztlichen Vereinigung Bayern (KVB) die Möglichkeit, die Terminservicestelle der KVB unter Tel.: 116117 anzurufen. Von dort werden umliegende Praxen kontaktiert und Termine können vereinbart beziehungsweise ein dauerhafter Hausarzt gesucht werden. Weitere Informationen gibt es auf der Internetseite der KVB. 

Erben sind für Praxis zuständig

Karl-Heinz Günther erläutert, dass in allen Belangen die Erben für die Praxis zuständig seien. Der Kreisverband bemühe sich derzeit um Kontakt und werde Patientinnen und Patienten, die sich beim Kreisverband melden, weiterleiten. Wie aus Arztkreisen und von Günther zu hören ist, ist die Lage in Lohr angespannt, was die Versorgung durch Allgemeinmediziner anbelangt. Die meisten Praxen seien mehr als voll. Neue Patienten würden nur in Ausnahmefällen angenommen, ist zu hören.

Auch der Versorgungsatlas der Kassenärztlichen Vereinigung weist einen Versorgungsgrad von nur 84,77 Prozent (Stand August 2023) aus. Für Günther, der vor vielen Jahren als Arzt nach Lohr kam und mittlerweile im Ruhestand ist, ist das unverständlich: "Lohr ist eine tolle Stadt."

Durch den Tod von Christina Frühwirth ist nun eine weiterer Arztsitz im Versorgungsgebiet Lohr frei. Dazu gehören neben Lohr auch Frammersbach, Partenstein, Wiesthal, Neuhütten, Rechtenbach, Neuendorf, Neustadt und Steinfeld. Bei 30.137 Einwohnern (Stand Dezember 2022) kamen im Versorgungsgebiet Lohr bei 17 Ärzten 1773 Einwohner auf einen Mediziner. Durch den Tod Frühwirths sind es nun 1884 Einwohnerinnen und Einwohner pro Arzt.

Bereits sechs offene Arztsitze

Auf die Frage, wie mit dem freigewordenen Arztsitz verfahren wird, antwortet die KVB in einer schriftlichen Stellungnahme, dass das KVB-Beratungscenter Würzburg sehr kurzfristig erfahren habe, dass im hausärztlichen Planungsbereich Lohr ein Kassenarztsitz wegfällt. Aktuell gehe man davon aus, dass der Sitz nicht durch ein klassisches Nachbesetzungsverfahren möglich sei.

Der Arztsitz werde zusätzlich zu den bereits sechs offenen Sitzen voraussichtlich nach der nächsten Sitzung des von der KVB unabhängigen Landesausschusses der Ärzte und Krankenkassen ausgeschrieben. 

Unterversorgung droht

Seit November 2022 hat der Landessauschuss der Ärzte und Krankenkassen im Planungsbereich Lohr eine drohende Unterversorgung festgestellt, teilt die KVB weiter mit. Damit sei die KVB in der Lage, eine Niederlassung dort zu fördern.

 
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