
Die Frühjahrsvollversammlung im Karlstadter Alfred-Biehle-Haus nahmen die Vorstandschaft und die Geschäftsleitung des Kreisjugendrings (KJR) Main-Spessart zum Anlass, den allgemeinen Rückgang der Jugendarbeit in den Vereinen des Landkreises durch die Coronapandemie aufzuarbeiten. Daneben wurden Rechenschaftsberichte des Vorsitzenden Andreas Wenisch, der pädagogischen Mitarbeiterin Christina Fischer und der Geschäftsführerin Theresia Schreck vorgetragen.
"Time to restart" – unter diesem Sammelbegriff will sich der Kreisjugendring ein neues Erscheinungsbild geben. Ein Schritt dazu ist künftig der digitale Auftritt auf der Socialmedia-Plattform "Instagram". Hier soll wöchentlich je ein angeschlossener Verband mit seinem speziellen Profil vorgestellt werden: In welchen Bereichen ist der Verein tätig, was bedeutet ihm die Jugendarbeit, wie ist er im KJR aktiv? Auch spezielle Vorstellungen können hier ihren Platz finden. Am Ende folgt ein Gewinnspiel mit Verlinkung der Jugendgruppen.
Webseite wird umgestaltet
Weiterhin werden die Webseite des KJR umgestaltet, für die Vereine gibt es "Roll-ups". Angeboten werden große Eventgeräte wie den Kletterberg oder den "Menschen-Kicker", die ausgeliehen werden können. Workshops sowie Onlineseminare für Jugendleiter und Präventionskurse sind auch geplant. Beim Landkreisfest Ende Mai mit Auftritten, Kinderprogramm Ausstellungen will sich der Verband aktiv beteiligen, ebenso bei der Aktion "U 18 – Jugend wählt" anlässlich der Landtagswahl.
Nach der zurückliegenden Flaute wegen der Pandemie, die nahezu die gesamte Jugendarbeit belastet hat, gibt es nun für einzelne Maßnahmen der Vereine Probleme mit der gegenwärtigen Inflation. So beklagte bei der Vollversammlung ein Teilnehmer, dass beispielsweise die Kosten für Jugendfreizeiten in Schullandheimen oder ähnlichen Einrichtungen deutlich angestiegen seien. Er regte eine Anpassung des KJR für diese Aktionen an. Die Geschäftsführerin versprach, das Problem werde bei der kommenden Klausurtagung der Vorstandschaft erörtert und mögliche Abhilfen der nächsten Vollversammlung zur Abstimmung vorgestellt. Eine erhöhte Förderung könnte ab Januar 2024 greifen.
Ordentlicher Überschuss in der Jahresrechnung
Neben den erheblichen Einschränkungen, hatte die Pandemie fast auch positive Auswirkungen, nämlich auf die Finanzen des Kreisjugendrings. Wegen vieler ausgefallenen Projekte sanken auch die Ausgaben deutlich, sodass in der Jahresrechnung 2022 ein Überschuss von rund 22.000 Euro entstand. Die Investitionsrücklage beträgt damit derzeit 67.000 Euro.
Auf Vorhaltungen in der Versammlung, dass der KJR keine Gewinne erwirtschaften sollte, entgegnete Schreck, die Rücklage werde in der kommenden Zeit rasch wieder zugunsten der angeschlossenen Vereine investiert. So würde der Verleih der Großgeräte so umgestaltet, dass Abholung und Aufbau vereinfacht werde, es werde ein Ehrenamtsfest geben und die Zuschüsse für Referenten der Workshops würden höher Kosten erfordern. Außerdem stünden mit dem KJR-Bus mittelfristig bedeutende Investitionen an.
Grundsätzlich, so Schreck, leistet der KJR keine Grundförderung für Vereine, sondern nur durchgeführte Projekte. Seit Januar dieses Jahres werden auch Tagesmaßnahmen mit besonderem Erlebnischarakter, wie der Besuch von Klettergärten, gefördert. Coronabedingt gab es aber im abgelaufenen Jahr eine Sonderausschüttung für die Vereine.
28.000 Kinder und Jugendliche in 28 Gruppierungen
Derzeit gehören dem Kreisjugendring Main-Spessart 28.000 Kinder und Jugendliche in 28 Gruppierungen an. Nach vier vakanten Jahren hat 2022 Andreas Wenisch den Vorsitz übernommen, seine Stellvertreterin ist Ruth Emmrich. Zum Führungskreis des KJR gehören außerdem sieben gewählte Beisitzer sowie die hauptamtlichen Mitarbeiterinnen Theresa Schreck in der Geschäftsführung und die pädagogische Mitarbeiterin Christina Fischer. Bei der jetzigen Vollversammlung wurde Brigitta Steigerwald aus Partenstein als Beisitzerin gewählt.
Trotz der Pandemie wurden im vergangenen Jahr das 75-jährige Bestehen des Jugendrings mit einem Action-Day in Karlstadt gefeiert. Mit zwei Sommer-Film-Abenden unter freiem Himmel in den Freibädern Frammersbach und Lengfurt wurden gerade junge Leute angesprochen. Eine Ehrenamtsfeier für die in der Jugendarbeit Tätigen gab es am ersten Advent in der Stadthalle Arnstein.