"WARUM?", steht in großen Einzelbuchstaben auf den Stämmen von gefällten Lärchen im Wald von Röttbach bei Kreuzwertheim. Das geht aus einer Pressemitteilung des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Karlstadt (AELF) hervor, der auch folgende Informationen entnommen sind. Offensichtlich, so heißt es weiter, waren Waldbesucher nicht mit der Fällung der Bäume einverstanden.
"Für den Laien sind die Schäden nicht immer auf den ersten Blick zu erkennen", zeigt der Revierleiter Gregor Wobschall Verständnis für den Unmut der Baumfreunde. In Röttbach waren die gefällten Lärchen vom großen Lärchen-Borkenkäfer befallen. Einige Arten des Borkenkäfer können sich sehr schnell in Massen vermehren und sind deshalb eine Gefahr für den Wald.
Käfer legen Strecken von 500 Metern zurück
Wenn ein Käfer zugeschlagen hat, ist schnelles Handeln erforderlich. Betroffene Bäume müssen möglichst umgehend aus dem Waldgebiet entfernt werden. In einem einzigen Baum können bis zu 1000 Weibchen ihre Brut anlegen. Nach sechs Wochen sind die Eier zum Käfer entwickelt, die dann wieder neue Eier unter der Rinde des gleichen Baumes oder von Bäumen in der Umgebung ablegen.
Die einzige Chance: Jeder geschädigte Baum müsse gefällt und aus dem Waldgebiet abtransportiert werden, sagt der Revierleiter. Untersuchungen haben gezeigt, dass der Käfer Strecken von bis zu 500 Metern zurücklegen kann. Geeignete Plätze für Schadholz zu finden, sei deshalb eine echte Herausforderung, sagt Wolfgang Grimm, Bereichsleiter Forst am AELF Karlstadt.
Die Holzentnahme werde laut Grimm daher auch in diesem Jahr wieder größer sein. Die Bevölkerung könne davon ausgehen, dass der überwiegende Teil der Baumfällungen eine Schutzmaßnahme sei.