„Geschichtli auf'm Bänkle“ heißt die neue Sommerveranstaltung, zu der der Geschichts- und Heimatverein Mühlbach 1987 in gemütlicher Runde einlädt.
Zum Premierenthema „Würzbüschel-Binden“ gab es Informationen zu den Würzbüscheln, die am kirchlichen Fest Mariä Himmelfahrt am 15. August in den Gottesdiensten gesegnet werden und – im Haus aufgehängt – Krankheit und Not fernhalten sollen.
Vereinsvorsitzende Britta Pfeil ging auf die Tradition aus dem zehnten Jahrhundert ein, streifte kirchliche Bräuche, Sagen und Legenden rund um die Kräuter und informierte über ihre Heilkraft auf Menschen und ihre Wirkung in Speisen. Sie erzählte, warum einige Pflanzen nicht in den Strauß gehören, weil sie dem Menschen angeblich Unheil bringen. Zwischen sieben und 99 festgelegten Kräutern und Pflanzen kann der Büschel-Binder wählen.
Die Gäste schnupperten an einzelnen Pflanzen, bevor es unter Anleitung von Gudrun Fromm vom Obst- und Gartenbauverein Mühlbach ans Handwerklich-Künstlerische ging. Die Frauen banden kunstfertig Sträuße aus den ausgelegten Kräutern, Blumen und Getreidehalmen, die die Vereinsmitglieder zuvor in der Natur gesammelt hatten. Die Männer waren zuständig fürs Knoten mit Bast und Schnur. Eingesprüht mit Haarspray warten die Büschel – trocken aufgehängt – auf den 14. August. Da werden sie vor dem Gottesdienst um 19 Uhr vor der Mühlbacher Kirche verkauft.