Man habe wieder einmal einen "sehr soliden Haushalt" erstellt, ohne neue Schulden aufzunehmen, freute sich Bürgermeister Günter Koser in der Gemeinderatssitzung am Mittwoch; das Gremium gab für den von Kämmerer Günter Henning vorgestellten Etatentwurf 2024 samt Finanzplanung bis 2027 einstimmig grünes Licht (14:0).
Der Haushalt 2024 hat ein Volumen von rund 12,7 Millionen Euro. Davon entfallen knapp 5,9 Millionen Euro auf den Verwaltungshaushalt, der die laufenden Geschäfte abbildet sowie 6,8 Millionen Euro auf den Vermögenshaushalt, der die Investitionen spiegelt. Investiert werden soll heuer unter anderem in den Glasfaserausbau (523.000 Euro), den Kanal- und Wasserleitungsbau in der Frühlingstraße (495.000 Euro), den insgesamt rund eine Million Euro teuren Hochbehälter Waldzell (452.000 Euro), die Umstellung auf LED-Beleuchtung (126.500 Euro) und in Feuerwehrbedarf (61.600 Euro).
Laut Henning wird in diesem Jahr im Verwaltungshaushalt voraussichtlich ein Überschuss von 814.000 Euro erwirtschaftet, der dem Vermögenshaushalt zugeführt werden soll. Für die kommenden Jahre rechnet er mit einer Zuführung in ähnlicher Größenordnung. Bis einschließlich 2027 seien keine weiteren Kreditaufnahmen notwendig.
Henning ging davon aus, dass die Gemeinde Steinfeld zum Jahresende 2024 rund 2,55 Millionen Euro Rücklagen haben wird, Ende 2027 dann 2,6 Millionen Euro. Dem stehen ihm zufolge Schulden von 3,2 Millionen Euro, Stand Jahresende 2023, gegenüber.
Mit Blick auf Sanierungen im Wasser- und Abwasserbereich sagte Henning, dass bis 2027 mit nicht gedeckten Kosten von rund 1,9 Millionen Euro zu rechnen sei, die über Beiträge beziehungsweise Gebühren hereingeholt werden müssten. Für die bauliche Umsetzung der Fernwärme seien im Finanzplan 2025 zunächst Ausgaben von 250.000 Euro berücksichtigt.
Jeweils einstimmig gab das Gremium grünes Licht zur Errichtung einer Terrassenüberdachung in der Herrlesgartenstraße in Waldzell und zum Bebauungsplanentwurf "Muttertal III" der Gemeinde Urspringen.
Trägerverein des Kindergartens Steinfeld ist der St.-Johannis-Zweigverein. Der Gemeinderat beschloss einstimmig, das 2023 angefallene Defizit von 18.600 Euro zu übernehmen. Außerdem gewährte das Gremium einen Sonderzuschuss von 12.500 Euro zur Finanzierung einer Verwaltungsfachkraft und gab grünes Licht zu einem erhöhten Anstellungsschlüssel.
Kilian Huther (CSU) wunderte sich über Schranken im Hausener Wald. Diese seien als Vorleistung für das dort geplante Naturschutzgebiet zu sehen, sagte Bürgermeister Koser. Durchfahrtsberechtigte seien vorab informiert worden und hätten Schlüssel bekommen. Damit war Huther nicht zufrieden. Er sah die Schranken auch im Hinblick auf mögliche Rettungseinsätze kritisch. Theobald Herrmann wünschte sich, über derartige Maßnahmen künftig im Vorfeld informiert zu werden.
Auf Nachfrage von Steffen Riedmann (CSU) sagte Koser, dass auch das Befahren der "Rennstrecke" durch den Wald nach Waldzell unterbunden werden soll; auf Höhe des Ruheforstes sei eine Schranke vorgesehen.
Edmund Knöferl (CSU) wollte wissen, was auf einem Grundstück an der Wiesenfelder Straße in Hausen geplant sei, dort sei Boden abgetragen. Dazu sagte Koser, der Eigentümer habe ihm gesagt, er wolle dort ein Wohnhaus bauen; ob bereits ein Bauantrag beim Landratsamt vorliege, wisse er nicht.