"Life is a Cabaret" – das Auftrittslied der Sally Bowles aus dem Musical "Cabaret" hatten Sopranistin Anja Tschamler (Lauda) und ihre Begleiterin am Akkordeon, Alma Flammersberger, an den Beginn ihres Konzerts mit dem Titel "Frauenzimmer" gesetzt.
Dazu konnte Hartmut Beck als Leiter des Balthasar-Neumann-Gymnasiums rund 40 Gäste in der Bibliothek seiner Schule begrüßen. Er bewertete die Veranstaltung im Rahmen der Kooperation "MusikForum" mit der Stadt Marktheidenfeld als einen Beitrag zu einer neuen Normalität im kulturellen Leben nach einer längeren Zeit des Abwartens während der akuten Corona-Krise. Becks Dank galt Inge Albert von der städtischen Kulturabteilung und Musiklehrer Rüdiger Linsner, der die Organisation vor Ort übernommen hatte.
Die beiden Musikerinnen boten eine musikalische Reise durch Zeiten und Länder, beginnend in den USA mit Gershwins "Summertime" und dem Hit von Doris Day "Que Sera, Sera". Anja Tschamler verlieh den Liedern mit ihrer hellen Stimme und deutlichen Akzentuierung Charakter und führte bisweilen mit humoristischem Augenzwinkern durch das Programm. Höchst kunstvoll und doch stets verlässlich wurde sie von Alma Flammersberger am Akkordeon begleitet, die ihr virtuoses solistisches Können bei der "Bulgarischen Suite" des russischen Komponisten Viatcheslav Semionov kurz aufblitzen ließ.
Chansons von Edith Piaf
Mit den Liebesliedern "Caro mio ben" (Guiseppe Giordani), "Amarilli mia bella" (Giulio Caccini) und "Nel cor più non mi sento" (Giovanni Paisiello) ging es zur Welt des italienischen Gesangs und der Oper in Barock und Klassik. Zwei romantische, deutsche Lieder von Felix Mendelssohn Bartholdy folgten mit dem "Lieblingsplätzchen" und der Heine-Vertonung "Auf den Flügeln des Gesangs".
Eine eigene, weibliche musikalische Welt erschloss Edith Piaf für das französische Chanson, daran erinnerten die unvergessenen Evergreens "La vie en rose", "Sous le ciel de Paris" und "Non, je ne regrette rien".
Den Liedern und Chansons folgte rhythmisch anspruchsvolle Akkordeonmusik beim kurzen Auftritt des zehnköpfigen Auswahlorchesters "Akkordeonissimo" des städtischen Musikinstituts unter Leitung von Alma Flammersberger. Die Reise führte nach Südamerika zum "Tango Nuevo" mit dem Satz "Zita" aus der "Suite Troileana" von Astor Piazzolla und dem "ARTango" von Thomas Ott. Die besondere Klangfarbe eines "Balkan-Dance" durfte bei Flammersberger natürlich keinesfalls fehlen.
So war ein bunter Reigen von Stilen und Eindrücken geprägt von der hohen Musikalität aller Mitwirkenden im Nu vorbeigezogen. Gemeinsam ließ man den Abend mit einer emotionalen Filmmusik und bei großem Schlussbeifall ein wenig nachdenklich ausklingen, denn dafür stand "Gabriellas Song" des schwedischen Komponisten Stefan Nilsson" aus dem Film "Wie im Himmel".