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Arnstein
Kommentar: Warum ein nicht-öffentliches "Tischgespräch" über die B26n der Diskussion mehr schadet als nützt
Ende Januar trafen sich in Arnstein hochrangige Politikerinnen und Politiker – unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Das war intransparent und wenig zielführend, meint unsere Autorin.
Die B26n ist eines der umstrittensten Projekte in Unterfranken.
Foto: imago (Symbolfoto) | Die B26n ist eines der umstrittensten Projekte in Unterfranken.
Stefanie Koßner
 |  aktualisiert: 08.02.2024 20:26 Uhr

An dieser Stelle könnte ein Bericht über ein "Tischgespräch" zum heiß diskutierten Straßenbauprojekt B26n stehen. Dieses hatte bereits am 30. Januar stattgefunden, die Redaktion hat davon jedoch erst durch eine Pressemitteilung der Stadt Arnstein in der vergangenen Woche erfahren. Der Titel der Veranstaltung: "Neue Informationen zur B26n".

Mit dabei waren offenbar Bundestags- und Landtagsabgeordnete aus Main-Spessart, die Landrätin, die Bürgermeister der Städte im Landkreis und der ILE-Werntal-Gemeinden sowie Behördenvertreter. Nur Bevölkerung und Presse hatten keinen Zutritt. Dies begründete der Geschäftsleiter der Stadt Arnstein auf Nachfrage damit, dass man sich "ohne öffentlichen Druck" über das Thema austauschen wollte.

Geht es um kontroverse Themen, sollte auch die Öffentlichkeit geladen werden

Ausgesprochen ärgerlich und intransparent, hätte es doch gerade für die Öffentlichkeit kaum eine bessere Gelegenheit gegeben, sich anhand der dort getätigten Aussagen eine differenzierte Meinung zu bilden. Denn das Großprojekt polarisiert seit Jahren. Stattdessen wird eine glattgebügelte Pressemitteilung ohne echten Neuigkeitswert verschickt. Diese Redaktion hat sich deshalb dazu entschieden, das Schreiben nicht zu veröffentlichen. Wir verlassen uns hier lieber auf eigene Recherchen.

Natürlich tauschen sich politische Gremien immer auch intern aus. Jedoch macht es einen Unterschied, ob sich eine Fraktion zur Vorbereitung auf die nächste Stadtratssitzung trifft, oder ob eine große Anzahl hochrangiger Politikerinnen und Politiker sowie Behördenvertreter zum Austausch über eines der kontroversesten Themen der Region zusammenkommen. Denn die Planungen betreffen ja vor allem sie: die dort lebenden Bürgerinnen und Bürger. Sie sollten das Recht haben, sich an der Diskussion zu beteiligen. Oder zumindest anwesend zu sein.

Anstatt über Neuigkeiten aus dem stillen Kämmerlein zu informieren, wäre das ein deutliches Signal – und echte Transparenz. 

 
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  • M. P.
    Der eigentliche Fehler ist doch, eine Pressemitteilung für ein internes Treffen zu verfassen. Mal ganz unabhängig vom Thema. Wenn ich mich intern beratschlage, muss ich das nicht im Nachgang öffentlich machen. Richtig daher, die Pressemitteilung nicht abzudrucken.
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  • T. A.
    bitte mehr Vertrauen in unsere gewählten Volksvertreter, sehr sinnvoll ist doch mal das weitere Vorgehen in einer Ebene vorab zu besprechen.So ist das in jeder Gemeinderatsitzung, dafür wurden die Volksvertreter ja auch gewählt.
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  • B. K.
    Da denkt man, die Bundespolitiker sind abgehoben und in ihrer eigenen Blase. Nein. Auch in MSP sind diese (leider nicht immer) anzutreffen. Dass die B26 so kontrovers diskutiert wird, hat ja seine vielen Gründe. Warum hält man auch an alten und überholten Zahlen fest? Oder haben welche bei Diskussionen Angst vor der Bevölkerung? Die
    Werntalgemeinden entlasten, auf jeden Fall. Aber nicht alle anderen Gemeinden zuschei... mit viel mehr Verkehr. Von Flächenverbrauch nicht zu reden. Wo ist hier die Logik?
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  • U. K.
    Hallo.
    Haben die übergeordneten Behörden jetzt endlich die Hosen runtergelassen und den lokalen Amtsvertretern reinen Wein eingeschenkt? Von wegen "... die B26n wird sofort durchgehend bis zur A 3 bei Helmstadt in einem Zug gebaut." Was laut beschlossenen Bundesverkehrswegeplan eh Wunschtraum ist und definitiv nicht realisiert werden kann und ohne Planungs-und Baurecht auch in absehbarer Zukunft nicht wird.
    Der Sandhaufen am Ende der B26n wandert nur von Arnstein bis Dattensoll, da ist dann erstmal Ende Gelände für die nächsten Jahre.
    Und der Bachgrund geht dann im LKW-Verkehr unter. Warum?
    Weil LKW dann die
    mautfreie MSP 1 nutzen und dann über Gössenheim-Gemünden-Lohr bis zur A3 Richtung Frankfurt/Westeuropa fahren. Über die mautpflichtige B26 ab Halsheim fahren dann die wenigsten LKW.
    Hoffentlich sind dann die meisten LKw mit E-Motoren unterwegs, dann sind sie wenigstens leise.
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  • M. W.
    Die Pressemitteilung nicht zu veröffentlichen finde ich eine kluge Entscheidung, liebe Main-Post-Redaktion.
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  • A. M.
    Die Entlastung der Werntalgemeinden ist richtig.
    Traurig ist nur, dass die Vertreter der Gemeinden die die Folgen tragen müssen hier gar nicht gehört werden.
    Das enorm steigende Verkehrsaufkommen wird unter anderem Billingshausen und Birkenfeld sehr zu schaffen machen.

    Wer das nicht erkennt bzw. erkennen will argumentiert an der künftigen Realität vorbei.
    Hier werden die kleinen Kommunen bewusst außen vor gelassen.
    Das zeigt sich dadurch, dass sich die politische Elite mit den Stadtbürgermeistern trifft.
    Steinfeld, Birkenfeld und die anderen Ortschaften die auch betroffen sind bleiben bewusst außen vor.

    Vielen Dank auch!
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  • P. M.
    Unabhängige Presse und dennoch nicht unparteiisch. Natürlich brauchen wir unmündigen Bürger einen der uns sagt was wir zu glauben haben. Weiter so, die Monopolstellung noch mehr ausreizen.
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  • W. G.
    Leider verstößt Ihr Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
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  • E. S.
    Da sieht man mal wieder wie unsere Politiker und Behördenvertreter gestrickt sind.
    Geheime Besprechungen abhalten und Dinge besprechen die für alle Betroffenen von Wichtigkeit wären.
    Wieder einmal sieht man dass dieses unsinnige Projekt mit allen Mitteln durchgeboxt werden soll.
    Die Bürgerbeteiligung wird nur alle 4 bzw. 6 Jahre benötigt wenn Wahlen sind.
    Bei der nächsten Wahl daran denken und entsprechend das Kreuzchen setzen.
    Und was im LRA seit der letzten Wahl abläuft hat schon lange nichts mehr mit Bürgerbeteiligung oder Demokratie zu tun.
    Diese Straße, und der Zubringer, wird nicht gebaut werden!
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  • R. R.
    Sehr gute Entscheidung der MP-Redaktion diese mehr als traurige Vorgehensweise nicht zu unterstützen. Einen runden "Alibi-Tisch", ohne öffentliche und kontroverse Diskussion, zu einem mehr als 50 Jahre alten Projekt mit zweifelhaften Nutzen, aber großen Schäden. Was soll so ein Kasperltheater hochrangiger MSP-Politiker?
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