Etwa 30 der 95 Mitglieder besuchten am Samstagabend die Hauptversammlung des Städtepartnerschaftskomitees Marktheidenfeld.
Vorsitzender Elmar Väth erinnerte daran, dass der Verein vor 30 Jahren von 34 Bürgern aus der Taufe gehoben wurde. Auf den Tag genau seien vor 60 Jahren die Römischen Verträge unterzeichnet worden, mit denen man sich in der Politik auf den Weg zu einem vereinten, friedlichen und freiheitlichen Europa machte.
Das zurückliegende Jahr, so meinte Väth, habe mit den Konzertreisen des Akkordeonorchesters in die polnische Partnerstadt Pobiedziska und der Katholischen Kantorei in das bretonische Montfort einen musikalischen Schwerpunkt gehabt. Der Vorstand koordinierte die Vereinsaktivitäten in sieben Sitzungen und Väth sei bei über 120 Terminen gewesen.
Positiv sei der Schüleraustausch zum einen zwischen dem Balthasar-Neumann-Gymnasium und den beiden Colleges in Montfort wie zum anderen der Staatlichen Realschule mit der Schule „Verfassung des 3. Mai“ aus dem Stadtteil Letnisko Lesne in Pobiedziska verlaufen.
Zum Stand am Weihnachtsmarkt, zu dem das Komitee erstmals Partnerschafts-Kekse und einen Bildkalender anbot, konnte man eine Abordnung aus Pobiedziska mit polnischen Spezialitäten begrüßen. Eine Gruppe von Senioren der Feuerwehr sei im Dezember nach Montfort gereist. Bei der Ausstellung zum 150. Gründungsjubiläum der Feuerwehr, die kürzlich im Franck-Haus große Beachtung fand, hatte das Komitee eine eigene Abteilung über die enge Freundschaft zu den Kameraden in der Bretagne gestaltet.
Jugendbereich der Partnerschaft
Im Jugendbereich fand der Französisch-Vorlesewettbewerb an Balthasar-Neumann-Gymnasium ein positives Echo. Zusammen mit der städtischen Jugendpflege denke man über eine Fortführung internationaler Jugendprojekte mit dem vier Kommunen umfassenden Gemeindeverband von Montfort nach. Im Sommer war eine kleine Gruppe Jugendlicher zu einer deutsch-polnischen Jugendbegegnung nach Kreisau und Pobiedziska gereist.
Mitglieder der Stadtverwaltung setzten im Oktober ihren Gedankenaustausch mit ihren polnischen Kollegen fort. Das Partnerschaftskomitee machte seine Verbundenheit zur Trachtengruppe in Glasofen mit einem Besuch des Jubiläumsfests deutlich. Ein Erfolg wurde das 4. Bayerische Bierfest der Kolpingfamilie in Montfort.
Géraldine Barrois gab den Kassenbericht, der trotz guter Einnahmen beim Weihnachtsmarkt ein tragbares Defizit aufwies; das sei durch die Vielzahl der unterstützten Aktivitäten zu rechtfertigen. Die beiden Kassenprüfer Michael Müller und Manfred Stamm hatten keine Einwände und lobten die gute Kassenführung.
Erwachsene zahlen jetzt mehr
Nach der Entlastung des Vorstands beschloss die Hauptversammlung ebenso einmütig, den Vereinsbeitrag für Erwachsene von jährlich 20 Euro auf 24 Euro zu erhöhen. Der Mitgliedsbeitrag von sechs Euro für Schüler und Studenten bleibt.
Elmar Väth kündigte einen Festabend mit Ehrungen zum 30. Gründungsjubiläum am 21. Oktober im Pfarrheim St. Laurentius an. Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel wird an jenem Abend die Festrede übernehmen und die Musikgruppe „Les copains d'abord“ mit französischen Chansons unterhalten. Das Partnerschaftskomitee bereitet gegenwärtig seine Beteiligung am 4. Bürgerfest der Stadt am Muttertag, 14. Mai, vor. Neue Kugelschreiber, Pins, Hemden und Blusen sollen schon bald für die Städtepartnerschaften werben.
Im Juni Fahrt nach Pobiedziska
Im Juni wird eine kleine Delegation zur Feier des 760. Jahrtags der Verleihung des Stadtrechts nach Pobiedziska reisen. Zum Weihnachtsmarkt 2017 erwartet man eine Delegation aus Montfort mit französischen Delikatessen.
Bürgermeisterin Helga Schmidt-Neder warb dafür, weiterhin mit den städtischen Partnerschaften für eine Verankerung des europäischen Gedankens zu wirken, obwohl die politische Situation gegenwärtig durchaus zu Sorgen Anlass gebe.
Marktheidenfeld sei durch sein Partnerschaftskomitee eine Vorzeigestadt mit vielen internationalen Kontakten unter Jugendlichen, Bürgern und Vereinen. Sie dankte den Aktiven im Vorstand und sicherte die Unterstützung der Stadt bei weiteren Begegnungen der drei Partnerstädte zu. Es gelte nun, neue Menschen für die europäische Idee und die Städtepartnerschaften zu gewinnen.