Wahlkampf darf durchaus auch mal kämpferisch sein, das sagt ja schon das Wort. Wenn die Kontrahenten allzu brav miteinander rangeln, wird es schnell langweilig. Und davon haben weder Politikerinnen und Politiker etwas, noch die Wählerinnen und Wähler. Eine Auseinandersetzung im Hau-Drauf-Stil mag aber auch niemand. Sagen zumindest alle.
Wie aggressiv darf Kritik sein?
Also fragt Armin Beck, der Grünen-Bundestagskandidat aus Main-Spessart, eben mal ganz unschuldig bei seinen Facebook-Freunden nach, ob die Formulierung "klimapolitischer Geisterfahrer", die er in einer Pressemitteilung im Streit um die B26n gegen seinen CSU-Mitbewerber Alexander Hoffmann gerichtet hat, "schon zu aggressiv" ausgefallen ist, oder doch noch als "deutliche, aber sachliche Kritik" durchgeht.
Becks Aktivitäten in den sozialen Medien sind überschaubar, insofern hält sich das Echo dann auch in Grenzen. "Passt scho", heißt es dort auf Fränkisch. Wir würden uns da anschließen. Der Alexander Hoffmann ist schließlich jemand, der ein heftigeres Wort aushält, gerade weil er im Zweifelsfall auch mal gerne verbal austeilt. Hauptsache, es wird nicht langweilig im Wahlkampf.
Wie klimafreundlich muss ein Wahlkampf-Auto sein?
Apropos Hoffmann. Kürzlich haben wir hier sein Wahlkampf-Auto präsentiert. Mit dem Verbrenner-BMW setzt der CSU-Abgeordnete, dem manche Klimaschutz-Entscheidung doch zu weit geht, da durchaus ein Zeichen. Ganz anders seine Kollegin Anja Weisgerber, die den Wahlkreis Schweinfurt im Bundestag vertritt.
Als grünes CSU-Gewissen muss sie natürlich ein Elektromobil fahren. Allzu protzig darf es nicht sein, und Tesla ist ja auch noch keine deutsche Marke. Also stellte Weisgerber jetzt bei Facebook einen blauen E-Golf vor. Passt scho.
Wo bitte liegt Rüdenau?
Ein paar Tage alt schon ist ein Post von Bernd Rützel, dem SPD-Bundestagsabgeordneten aus Main-Spessart. Das Bild zeigt ihn beim Besuch im Rathaus von Rüdenau. "Wo ist denn das?" Selbst Kollegen, die glauben, sie kennen sich aus in Unterfranken, mussten passen – und am Ende googeln.
Rüdenau liegt im Landkreis Miltenberg unweit von Kleinheubach. Die selbständige Gemeinde zählt laut ihrem Internet-Auftritt 735 Einwohner, dürfte damit also eine der kleinsten in Bayern sein. Traurige Berühmtheit erlangte das Dorf als "größtes Funkloch in Unterfranken", so Rützel. Dass der Abgeordnete selbst dort nach Wählerstimmen kratzt, hätten wir neulich noch als Verzweiflungstat der Sozis verspottet. Mittlerweile sind wir vorsichtig geworden. Vielleicht werden gerade dort Kanzler gemacht...
Geisterfahrergespann genannt werden dürfen. Während beide in ihrer Amtszeit fast ausschließlich die Einführung der Ausländermaut planten, setzte die ihr Nachfolger, der Scheuer Andy, die Maut um und erntete ein Desaster. Dem Steuerzahler kostete das 500 mio €.