"Die Queen kommt" – und zwar fünfmal nach Neustadt: Dafür sorgen die zehn Laienschauspieler des Hin-und-Weg-Theaters Neustadt, die in diesem Jahr mit der gleichnamigen Komödie jeweils rund 150 Zuschauer im Pfarrheim royal unterhalten möchten.
Die Proben für das Stück "Die Queen kommt" von Andreas Heck laufen auf Hochtouren. Auch das Bühnenbild, eine Wohnküche mit Hof, steht bereits. Damit bei der Premiere jede Pointe sitzt, wird seit Anfang Juni zweimal die Woche, jeweils am Donnerstag und am Sonntag, zwei bis drei Stunden geprobt.
Die diesjährige Aufführung spielt im Weingut Wingerter, das schon bessere Tage gesehen hat. Aber der Riesling, den Wilma Wingerter mit ihrem Kellermeister Karl und der Weinbau-Azubine Ramona ihren Trauben entlockt, hat es immer noch in sich, liegen die Reben doch in der besten Lage der alten Weinbaugemeinde Neustadt.
Wird Neustadt Zentrum der Regenbogenpresse?
Es ist zwar nie zu viel Geld in der Kasse, aber dank einiger Stammkunden reicht es immer, um über die Runden zu kommen. So geht es entschleunigt, aber promillelastig durch den Tag. Plötzlich aber kündigt sich überraschend hoher Besuch an: Das britische Königshaus hat den Riesling aus dem Hause Wingerter für sich entdeckt. Wird tatsächlich Kate, die Gattin des Thronfolgers, persönlich zur Weinprobe ins Weingut kommen? Wird der Neustadter Riesling durch königliche Kehlen fließen – und Neustadt endlich zu längst verdientem Weltruhm gelangen?
Der Bürgermeister jedenfalls sieht Neustadt bereits im Zentrum der internationalen Regenbogenpresse – und künftig Ströme von Touristen durch den Ortskern flanieren. Eines ist jedenfalls klar: Nichts darf den hohen Erwartungen des Bürgermeisters in die Quere kommen. "Wie es weitergeht, wird nicht verraten", sagt Regisseurin Sabine Bogen (Marktheidenfeld) grinsend.
"Das Stück hat uns von der ersten Sekunde an total begeistert. Es ist megawitzig und wir haben bei der Erstlesung alle Tränen gelacht", fasst Julia Geyer zusammen. Vor jeder Probe wird vorgegeben, welche Teile des Stückes einstudiert werden. Vor allem die Urlaubszeit birgt dabei gewisse Herausforderungen. Es werden dann auch gewisse Teile des Stückes übersprungen, wenn Darsteller fehlen. "Wir sind supergut dabei", zeigt sich Sabine Bogen mit dem aktuellen Stand der Proben zufrieden.
Sechs neue Schauspieler und unterschiedliche Dialekte
"Wenn man einmal auf der Bühne war, muss man wieder rauf", sagt Uwe Lattin über die Spielpause. "Die Pause hat gut getan, aber es ist jetzt wieder Zeit geworden", ergänzt Ute Gowor. Gleich sechs neue Schauspieler stehen nach sechs Jahren Spielpause heuer auf der Bühne. Ute Gowor freut sich, dass "viele Neue aus verschiedenen Orten dazugekommen sind". Deshalb beleben auch gewisse Dialekte das Stück. Sogar eine Untertiteleinblendung bei der Aufführung fänden manche nicht schlecht.
"Es hat mich brennend interessiert und ich habe mir gedacht, ich möchte das auch einmal probieren", sagt Neuzugang Maria Adolf, die einem Aufruf in den sozialen Medien gefolgt ist. Julia Geyer hat über eine Freundin aus dem Ort mitbekommen, dass die Theatergruppe neue Mitspieler sucht. Sie bringt bereits Bühnenerfahrung mit. Ebenfalls bühnenerfahren ist Manuela Feistle. Sie ist am Hafenfest "überzeugt" worden, im Theater mitzuspielen. "Wir hoffen, dass die Leute viel Spaß haben und ihren Alltag vor der Tür lassen können", sagt Ute Gowor.
Der Kartenvorverkauf ist am Montag, 18. September, um 19 Uhr im Pfarrheim Neustadt. Danach können Karten noch unter Tel.: (09391) 9118411 geordert werden. Für die Bewirtung an den Spielabenden sorgt der Neustadter Carnevals Club (NCC).