
LOHR. "Aller Anfang ist Musik in Kastelruth, eine Handvoll Musikanten zieht hinaus", erklingt es am frühen Sonntagabend von der Lohrer Stadthallenbühne. Wenn die Südtiroler Heimatsterne mit Oswald Sattler, Alexander Rier und den Geschwistern Niederbacher auf musikalische Reise gehen, erwartet das Publikum ein Stück heile Welt in schwierigen Zeiten.
Doch was wären die Südtiroler Heimatsterne ohne ihr strahlendes Sternchen Nadin Meypo. Mit unwiderstehlichem Charme, Herzlichkeit und ihren Liedern macht die Sängerin und Moderatorin das Konzert zum Fest der guten Laune. "Herz auf für die Musik", motiviert sie die Gäste, die überwiegend zur Generation 60 Plus zählen. Und ist überzeugt: "Südtirol vermittelt ein Gefühl von Heimat, Natur und Magie".
Ob als Solistin oder im Duett, ob mit dem berührenden "Vater unser", ihrem neuen Hit vom Sternbild "Kassiopeia" oder Kulthits wie "Sempre, Sempre": Nadin Meypo fühlt sich von einer Welle der Sympathie getragen.
Gerngesehene Gäste sind die Geschwister Niederbacher aus dem Pustertal. Die Familienmusik in zweiter Generation tritt mit Christina, Angelika und Manfred in kleinerer Besetzung auf. Pausieren muss die Schwester und frischgebackene Mama Andrea. Ihr gilt ein lieber Beifallsgruß des Lohrer Publikums.
Dass Heimatliebe und Familiensinn für die Vize-Grand-Prix-Sieger der Volksmusik die erste Geige spielen, ist deutlich hör- und spürbar. Den Menschen, die nicht mehr unter uns weilen, ist das emotionale Duett mit Nadin Meypo "Manches geht niemals vorüber" gewidmet.
Vom Neuling der Südtiroler Heimatsterne zum Sympathieträger avancierte Alexander Rier. Talent und Stimme vom prominenten Vater geerbt, trat er 2010 in dessen musikalische Fußstapfen. Der Sohn des Kastelruther-Spatzen-Frontmannes Norbert Rier überzeugt sowohl mit Liedern seiner Zeit als auch im Spatzen-Medley.
Licht- und Schattenseiten
Seine musikalische Liebeserklärung an die Heimat lautet: "Meine Insel, sie heißt Südtirol. Es reichen nicht einmal fünf Sterne für dieses Wunder der Natur". Seit über 40 Jahren auf Europas Bühnen unterwegs ist Oswald Sattler. Der Kastelruther Landwirt mit der "schönsten Stimme Südtirols" erzählt in seinen Liedern kleine Geschichten über die Licht- und Schattenseiten des Lebens. Allein mit Stimme und Gitarre besitzt der Grand-Prix-der-Volksmusik-Sieger die Gabe, den Zuhörer in die zauberhafte Bergwelt der Dolomiten zu entführen und an die letzte Wanderung rund um die Seiser Alm zu erinnern.
Der innige Vortrag von "Zum Beten geh' ich in die Berge" steht für Glaube, Liebe und Hoffnung. Zur Pause und nach dem Konzert stehen die "Stars ohne Starallüren" zum Gespräch, Autogramm oder Erinnerungsfoto bereit.
Nach fast drei Stunden zum Mitsingen, Schunkeln und Träumen gibt es stehenden Applaus und Zugaberufe. Mit einem leicht wehmütigen "Muss i denn zum Städtele hinaus" ziehen die musikalischen Botschafter der Dolomiten weiter zum nächsten Reiseziel.
Seit 2016 mit jährlich 80.000 Besuchern tourt die live gesungene Schlager- und Volksmusikshow erfolgreich durch Deutschland, Österreich und die Schweiz. Veranstalter war Artmedia Management & More. gbü