„Be first – but first be right!“, sinngemäß „Korrektheit vor Schnelligkeit”. Diesen journalistischen Leitspruch hat sich der stellvertretende Chefredakteur der Main Post, Ivo Knahn, zu eigen gemacht. Bei seinem Vortrag zum großen Themengebiet „Medien“ an der FOS/BOS Marktheidenfeld stellte er den kritischen Umgang mit verschiedenen Informationsquellen und die Gefahr der unkontrollierten Verbreitung von Fake News in den Vordergrund. Dies geht aus einer Pressemitteilung der Schule hervor
„Fake News hat es schon immer gegeben, das Problem ist, dass sie sich heute so schnell verbreiten wie nie zuvor“, erklärte er den Schülern und gab gleichzeitige wertvolle Tipps zum Erkennen solcher falscher Nachrichten.
Darüber hinaus erfuhren die Zwölftklässler, neben einigen Fakten zur Geschichte, Leserzahlen und Verbreitungsgebiet der Main-Post, in welchem Umbruch sich speziell die Printmedien aktuell befinden. Dass alle Main-Post-Redakteure auf Facebook und anderen Plattformen aktiv seien, werde von der Chefredaktion vorausgesetzt und sei in der heutigen digitalen Medienlandschaft auch gar nicht anders möglich, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
Selbstverständlich sei es auch, dass es eine eigene Main-Post-App mit der Möglichkeit Push-Mitteilungen auf das Handy zu bekommen, gebe.
Der Druck, als Erster eine Nachricht zu veröffentlichen, sei sehr groß, so Knahn. Gerade deshalb dürfe man als Journalist nicht der Versuchung erliegen, ohne gründliche Recherche und Verifizierung der Fakten einen Artikel zu veröffentlichen. „Mit seinem Smartphone kann heute jeder jederzeit live berichten. Ihr alle könnt Nachrichten ins Netz stellen oder teilen. Ob es sich dabei um Meinungen, Fake News oder tatsächliche Fakten handelt, ist dort für andere aber nur schwer erkennbar.“ Deshalb sei es wichtiger denn je, dass die Medien als vierte Gewalt in unserer demokratischen Gesellschaft es den Bürgern zu ermöglichten, sich aufgrund von Tatsachen eine fundierte eigene Meinung zu bilden.
Vertrauensverlust und Vorwürfe
Dass die Presse dabei mit einem Vertrauensverlust und Vorwürfen wie „Lügenpresse“ zu kämpfen habe, sei heute auch Teil der Arbeit als Journalist. Wichtig sei es, sich viele verschiedene Meinungen anzuhören und nicht in einer Filterblase zu enden, in der man stets nur das eigene beschränkte Weltbild widergespiegelt bekomme.
In der abschließenden Diskussionsrunde rief Knahn daher die Schüler dazu auf, jedes Medium und jede Nachricht immer kritisch zu hinterfragen.