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Lohr
Klinikum Main-Spessart und Seniorenzentren: Defizit deutlich höher als geplant
Das Klinikum Main-Spessart in Lohr wird heuer voraussichtlich 6,5 Millionen Miese machen, die beiden Kreisseniorenzentren in Gemünden und Marktheidenfeld zusammen 665.000 Euro.
Für das Kreiskrankenhaus in Lohr wird in diesem Jahr voraussichtlich ein Defizit von 6,5 Millionen entstehen - eine Million mehr, als geplant.
Foto: Wolfgang Dehm | Für das Kreiskrankenhaus in Lohr wird in diesem Jahr voraussichtlich ein Defizit von 6,5 Millionen entstehen - eine Million mehr, als geplant.
Wolfgang Dehm
 |  aktualisiert: 10.10.2024 02:40 Uhr

Sowohl beim Kreiskrankenhaus in Lohr als auch bei den beiden Kreisseniorenzentren in Gemünden und Marktheidenfeld werden in diesem Jahr höhere Defizite erwartet, als im Wirtschaftsplan veranschlagt.

Wie stellvertretender Klinikreferent Albert Prickarz in der Kreistagswerkausschusssitzung am Mittwoch in der Lohrer Stadthalle bekanntgab, rechnet man beim Krankenhaus heuer mit einem Defizit von rund 6,5 Millionen Euro; das sei rund eine Million mehr, als geplant. Als Gründe nannte Prickarz stationäre Mindererlöse von fünf Millionen Euro und über dem Plan liegende Personalkosten von 300.000 Euro. Ergebnisverbessernd wirken sich ihm zufolge Budgetausgleichszahlungen (2,7 Millionen Euro), Corona- und Energieausgleich (eine Million), Ausbildungszuschläge (300.000 Euro), ambulante Leistungen und Wahlarztleistungen (300.000 Euro), Küchenerlöse (300.000 Euro) und Förderung der betrieblichen Altersversorgung (300.000 Euro) aus.

Auch Seniorenzentrum in Marktheidenfeld macht Minus statt geplantem Plus

Die Budgetverhandlungen 2023 und 2024 seien für das Klinikum Main-Spessart positiv verlaufen, hieß es. Dies sei den Krankenkassen hoch anzurechnen, betonte Klinikreferent René Bostelaar. Mit Blick auf jährlich 20.000 Patienten aus dem Landkreis, die außerhalb behandelt werden, sagte er, es sei Aufgabe der Chefärzte, dafür zu sorgen, dass diese Patienten ins Lohrer Krankenhaus kämen; die niedergelassenen Ärzte müssten davon überzeugt werden, "zu uns zu überweisen".

Mit Blick auf die beiden Kreisseniorenzentren hieß es, man rechne heuer in Gemünden mit einem Defizit von 621.000 Euro (geplant war ein Minus von 180.000 Euro) und in Marktheidenfeld mit einem Defizit von 44.000 Euro (geplant war ein Plus von 86.000 Euro). Damit ergibt sich zusammen mit dem Krankenhaus ein Gesamtdefizit von 7,16 Millionen Euro.

Räte kritisieren schlechte Vorab-Informationen

Sowohl was das Krankenhaus als auch die beiden Seniorenzentren betrifft, waren in den Sitzungsunterlagen, die rund zehn Tage vor der Sitzung an die Werkausschussmitglieder sowie an die Presse verschickt wurden, teilweise andere Zahlen genannt. Diese ergaben ein Gesamtdefizit von knapp 7,9 Millionen (6,9 Millionen beim Krankenhaus und 960.000 bei den Seniorenheimen).

Gerhard Kraft (Grüne) kritisierte nicht zum ersten Mal und deshalb mit Nachdruck, dass die Ausschussmitglieder nicht alle Informationen vorab bekommen hätten. So könne man sich nicht richtig vorbereiten. Die an die Wand projizierte Tabelle sei in der kurzen Zeit nicht zu erfassen gewesen. Ähnlich sahen das Christian Menig (UGM) und Mario Paul (Grüne).

Schließlich setzte Kraft noch einen Stich in Richtung Verwaltung: Beim Tagesordnungspunkt "Aktuelles aus dem Klinikum" hätten die Ausschussmitglieder vorab 17 Seiten an Informationen bekommen. Informationen, die er nicht brauche, weil er das alles schon in der Zeitung gelesen habe. So ausführlich wünsche er sich aber in Zukunft die Vorbereitung von Themen mit nicht bekannten Inhalten. Sie habe die Kritik wahrgenommen, sagte Landrätin Sitter; die Ratsmitglieder müssten sichere Daten bekommen.

 
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