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MARKTHEIDENFELD
Klima-Projekte: Jetzt ist der Stadtrat gefragt
abra
 |  aktualisiert: 17.07.2013 17:52 Uhr

Zur Auftaktveranstaltung für ein Integriertes Klimaschutzkonzept in der Stadt Marktheidenfeld Ende April kamen 30 Interessierte, zur ersten Klimakonferenz vor drei Wochen 23, zur zweiten am Dienstag noch 16. Alle von ihnen haben beruflich oder über ihren Verband mit dem Thema Naturschutz oder Energie zu tun.

Die „überschaubare Zahl“ von Teilnehmern, so die Moderatoren von B.A.U.M. Consult, München, legte in „Steckbriefen“ Projekte fest, die die Stadt umsetzen soll. Hinter jedem Vorschlag stehen zwei bis vier Bürger. Diese Projekte werden im Herbst dem Stadtrat vorgelegt, der dann entscheiden wird, was er verwirklichen und mit welchen finanziellen Mitteln unterstützen will.

Die acht Projekte im Einzelnen: Peter Knobeloch, der ehemalige Bürgermeister von Schollbrunn und Forstmann, sprach sich dafür aus, die Windkraft im Verbund mit den Nachbargemeinden auszubauen. Er sei zwar „voreingenommen“, weil die Anlagen die Landschaft „erheblich beeinträchtigen“ könnten, sprach sich aber für eine Bündelung der Windräder aus, statt sie „mit der Gießkanne“ zu verteilen. Um die Akzeptanz in der Bevölkerung zu steigern, schlägt er eine Genossenschaft vor, die die Bürger finanziell an den Windkraftanlagen beteiligt.

Energieberaterin Roswitha Peters und Guido Reuter von der Gasuf Würzburg wollen eine Gas-Tankstelle auf den Weg bringen. Gas sei interessanter als Strom, da es schneller zu tanken sei und den Fahrzeugen mehr Reichweite biete. Auch könne man damit den CO2-Ausstoß senken. Etwa 200 Stammkunden pro Monat seien nötig, damit sich eine Gas-Tankstelle rentiere.

Stadtrat Wolfgang Fertig hat mit seiner Gruppe einen Wärmeverbund für Neubaugebiete vorgeschlagen. Sollte die Stadt neue Wohngebiete erschließen, sollen Interessenten frühzeitig über eine gemeinsame Wärmeerzeugung für mehrere Häuser informiert und beraten werden.

Forstbeamter Wolfgang Netsch und Stadtrat Michael Carl setzen sich für eine verstärkte Holznutzung ein. Sie wollen Holz als Baustoff stärker verbreiten und die Verwendung von Hackschnitzeln als Brennstoff vorantreiben. Ihrer Ansicht nach könnten Biomassehöfe die Vorteile des Wertstoffs bekannter machen.

Regina Leshel vom Vegetarierbund propagiert schon lange die Einführung eines fleischlosen „Veggie-Tags“ in Marktheidenfeld. Sie möchte dafür in Schulen und in der vhs werben, Restaurants und Institutionen zum Mitmachen bewegen. Unter dem Motto „Marktheidenfeld isst Veggie“ solle Bürgermeisterin Helga Schmidt-Neder für diese Kampagne die Schirmherrin werden.

Ulf Mattiesen aus Erlenbach will den Plastikmüll reduzieren und mit den Plastiktüten in der Stadt beginnen, die er für überflüssig und umweltschädlich hält. Sein Slogan: „Einkaufen in Marktheidenfeld ohne Plastiktüten“.

Tobias Funsch von der Gasuf Würzburg möchte die Energieberatung mit Hilfe eines Energieberatervereins in der Stadt vorantreiben und auf Energiesparmaßnahmen bei Strom und Wärme hinweisen.

Energieberater Jürgen Leppig hat dazu den konkreten Projektvorschlag erarbeitet, unwirtschaftliche Heizpumpen durch effiziente austauschen zu lassen.

Schon am Nachmittag hatten sich acht Firmen aus der Stadt in nichtöffentlicher Runde getroffen, darunter Autohäuser, Baumarkt, Energieversorger und Großbetriebe, die ihre Energiesparpotenziale und Kooperationsmöglichkeiten ausloten wollen. Schließlich entfallen laut B.A.U.M. Consult 69 Prozent des Energieverbrauchs der Stadt auf die Unternehmen.

 
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