Das Klempner- und Kupferschmiedemuseum in Karlstadt soll bundesweit stärker in den Mittelpunkt der Branche gerückt werden. Darauf arbeitet der in der Firma Lummel als kaufmännischer Leiter tätige Klaus Hofmann hin. Wie er berichtet, hat das Museum derzeit Fixkosten in Höhe von 60 000 Euro im Jahr. Diese sind durch die Einnahmen gedeckt. Um aber Rücklagen für spätere Reparaturen bilden zu können, ist ein Mitgliederzuwachs auf mindestens 600 Beitragszahler das Ziel. "Andernfalls wird es schwierig, auf Dauer den Gebäudeunterhalt zu finanzieren", sagt Hofmann.
Bisher sind es 300 Mitglieder – bei insgesamt 4400 Klempnerbetrieben in ganz Deutschland. Und bisher galt ein Mitgliedsbeitrag von 150 Euro im Jahr. In der Regel sind Klempnerbetriebe beziehungsweise deren Inhaber als Mitglieder registriert. Die Museumsstiftung hat inzwischen aber auch einen Jahresbeitrag von nur 50 Euro eingeführt für Einzelpersonen wie Azubis oder Gesellen. Diese können dann zum Beispiel vergünstigt an Workshops teilnehmen.
Nicht nur Museum
Auch in Richtung der Berufsfortbildung hat sich einiges getan. In den zurückliegenden Jahren wurde im Museum unter anderem massiv in die Umgestaltung der Ausstellung, in die Anschaffung von Multimediatafeln, der Einrichtung einer professionellen Werkstatt sowie in eine moderne Veranstaltungstechnik investiert. Ziel ist es, die Akzeptanz, die Vermarktung des Museums in der Branche – beispielsweise über Tagungen, Workshops, oder Seminare – noch zu steigern.
Bei einer ersten gemeinsamen Sitzung der vier größten Organisationen dieser Branche in den Räumen der Berufsorganisation der Klempner, dem Zentralverband SHK in Sankt Augustin bei Bonn, nutzte Hofmann die Gelegenheit, gemeinsam mit den andren Teilnehmern über die bessere Nutzung des Museums nachzudenken. Die zukunftsweisende Strategie der Klempnerorganisationen soll auch positive Impulse für das in Karlstadt ansässige Museum haben.
Bei den Beratungen ging es auch um dem zunehmenden Imageverlust der Klempnerbranche in der Öffentlichkeit. Wie Statistiken zu entnehmen ist, gehört der Klempnerberuf zu den unattraktivsten im Handwerk, stellt Hofmann fest. Meist werde der Klempner mit dem Sanitärinstallateur verwechselt. "Der Klempner arbeitet aber nicht im Bad oder an Rohrleitungen, sondern erstellt Metalldächer- und Metallfassaden." Es handle sich um einen innovativen, anspruchsvollen und modernen Beruf.
Klempnerberuf soll attraktiver werden
Zum Imageverlust passt der dramatische Rückgang bei den abgeschlossenen Ausbildungsverträgen. Es gelte daran zu arbeiten, die Ausbildung zum Klempner für junge Menschen attraktiver zu gestalten sowie eine hochwertige Berufsschulausbildung zu gewährleisten, waren sich die Versammelten einig. Zudem soll durch eine Änderung der Bezeichnung für den Ausbildungsberuf Interesse bei potenziellen Auszubildenden geweckt werden.
Hofmanns Resümee der Sitzung in Sankt Augustin fiel positiv aus: „Wichtig war zunächst einmal zu erkennen, dass wir nur gemeinsam die Probleme der Klempnerbranche angehen und lösen können. Eine Fortsetzung der Gesprächsrunden ist vorgesehen. Wenn am Ende positive Ergebnisse stehen, wird auch des Europäische Klempner- und Kupferschmiedemuseum in Karlstadt seinen Nutzen daraus ziehen können.“