
Die Gemündener Pommerngans, eine kleine Berühmtheit der Stadt, ist seit einem Jahr verschwunden und offenbar nicht mehr am Leben. Die legendäre, mindestens 16 Jahre alte Gans, von vielen als Wahrzeichen der Stadt bezeichnet und unter dem Namen Georgie bekannt, ist seit dem Hochwasser im Januar letzten Jahres nicht mehr gesichtet worden. Sie hielt sich meist am und im Mühlgraben unter vielen Enten und Schwänen auf, die sie als Partner anerkannten.
Außergewöhnlich war auch, dass sie mit den anderen Wasservögeln eine enge Familiengemeinschaft bildete und sich sogar um deren Nachkommen kümmerte, indem sie Enten beaufsichtigte und sogar verwaiste Jungtiere betreute. Sie fiel nicht nur wegen ihrer Größe und Rufe, sondern auch durch ihre Vertrautheit gegenüber Besuchern auf. Zuletzt wurde sie häufig am Stadtstrand, nahe der Mündung der Saale in den Main, gesehen.
Manche Jahre war sie früher auch längere Zeit verschwunden und hielt sich während dessen am Schutzhafen auf. Im Frühjahr jedoch kehrte sie immer wieder an ihren alten Standort unter der Saalebrücke am Mühlgraben zurück, was seit einem Jahr nicht mehr der Fall ist. Vermutet wird auch, dass zwei streitbare, weiße Gänse am Verschwinden der Stadtgans schuld seien und diese vertrieben hätten. Die Gans stammte offenbar aus Wernfeld. Nach einem ersten Bericht 2007 hatte sich eine Familie aus Wernfeld gemeldet und in "Georgie" ihr verloren gegangenes Pommerngans-Küken erkannt.