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Zellingen
Klausurtagung ohne Denkverbote war wichtig
Jürgen Kamm
 |  aktualisiert: 30.12.2021 02:23 Uhr

Einen Jahresabschluss, wie ihn sich der Gemeinderat gewünscht hätte, konnte es auch dieses Jahr in Zellingen nicht geben. In der Jahresabschlusssitzung stellten denn auch die Vertreter aller Fraktionen die Beschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie an den Anfang ihrer Reden. 

Für seine Rede ging Bürgermeister Stefan Wohlfart seinen Kalender Monat für Monat durch. Und fand große Themen, wie die gestoppte Sanierung der Friedrich-Günther-Halle und die begonnene Verkehrsüberwachung, die den Bürgern nicht immer vermittelbar waren. Durch das Jahr zogen sich auch die Verhandlungen zum Baugebiet Klinge, die Umsetzung des Baugebiets "Dürre Wiese" in Duttenbrunn, die Sanierung des Rathauses, das Gewerbegebiet II und der Kindergarten in Retzbach. Vieles davon wird 2022 weiter gehen.

Viele freiwilligen Helfer

Anderes stand auch oft im Kalender, wurde im Gemeinderat aber eher gestreift. Etwa Verhandlungen mit Vereinen zu den erstmaligen Herstellungsbeiträgen, die Benediktushöhe, Wegeunterhalt und Jagdgenossen, das Kläranlagenkonzept Duttenbrunn und das Freibad. Die Dorferneuerung Retzbach wurde beendet, die ISEK für Retzbach und Zellingen begonnen, die Sanierung der Friedhöfe abgeschlossen. Auch dank vieler freiwilligen Helfer wurdn die Wanderwege, Bildstöcke und die Erweiterung des Gesundheitsgartens als Projekte der integrierten ländlichen Entwicklung zum Erfolg.

Besonders im Gedächtnis blieb ihm die zweite Juliwoche – erst beging der Gemeinderat den Wald, um danach das Wochenende für die Klausurtagung in Rügheim zu nutzen. Diese zwei Tage "ohne Zeitdruck und Denkverbote" wurden von vielen Rednern gelobt.

Hiobsbotschaft für die Vereine

"Wahre Großzügigkeit der Zukunft gegenüber besteht darin, alles zu geben", zitierte Jürgen Keller für die SPD einen französischen Philosophen. In der Kapelle entstehe ein Haus nach dem anderen, im Ort werden Baulücken geschlossen. Der TSV Retzbach und der Ruderclub feierten Jubiläen. Andererseits schließen in der Turmstraße drei traditionelle Geschäfte und bei der Benediktushöhe, trenne sich die Diözese von der Erwachsenenbildung. Dass die Friedrich-Günther-Halle nicht saniert wird, sei eine Hiobsbotschaft für die Vereine gewesen.

"Nicht alles konnte wie geplant laufen und nicht jedermanns Wünsche konnten berücksichtigt werden", stellte Volker Wingenfeld für die Grünen fest. Dennoch seien Projekte mit Weitblick und Verantwortung angegangen worden. Neues wie die Belebung der Innenorte und der Klimaschutz werde angegangen.

Unpopuläre Entscheidungen

Auch Stefan Herrmann von den Freien Bürgern blickte auf die Projekte des Jahres und unpopuläre Entscheidungen zurück. Anders als vor zwei Jahren, als "Zoff in Zellingen" als Schlagzeile in der Main-Post stand, herrsche im Gemeinderat nun aber fast schon Harmonie. Das sei dem ersten Bürgermeister mit Fachwissen und offener Informationspolitik zu verdanken. 

Susanne Gehrig nutzte die Gelegenheit, um sich als neue Fraktionsvorsitzende der CSU/BV vorzustellen. Nach zehn Jahren löste sie Philipp Kromczynski an der Spitze ab. Sie hoffte, dass es künftig jährlich Klausurtagungen geben kann: "Das hat uns als Gremium sehr gutgetan." Spannend werde auch sein, was mit der neuen Regierung auf die Kommunen an Richtlinien und Vorgaben zukommt.

Ausklang beim Büfett

Für den inoffiziellen Teil bedankte sich Gemeinderat Günther Krönert (Grüne) für die freundliche Wiederaufnahme im Ratsgremium. Er war nach dem Rücktritt von Wieland Gsell nachgerückt. Der gemütliche Teil bestand diesmal aus einem kalten Büfett im Rathaus – die schon gebuchte Gaststätte hatte abgesagt. Vor einem Jahr hatte es nicht einmal das gegeben und die Jahresabschlussreden konnten nicht in einer Sitzung vorgetragen, sondern nur im Mitteilungsblatt abgedruckt werden.

 
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