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TRIEFENSTEIN
Klares Nein zu Windrad-Projekt
Hier laufen ganz in der Nähe die Gemarkungsgrenzen von Homburg und Dertingen zusammen. Fachleute sehen in diesem Bereich einen idealen Standort für Windräder.
Foto: Günter Reinwarth | Hier laufen ganz in der Nähe die Gemarkungsgrenzen von Homburg und Dertingen zusammen. Fachleute sehen in diesem Bereich einen idealen Standort für Windräder.
arth
 |  aktualisiert: 22.05.2015 16:47 Uhr

Nicht gut zu sprechen waren Teile des Gemeinderates auf das Zementwerk, als dieses die Erlaubnis für die Einleitung von Grund- und Niederschlagswasser aus dem Steinbruchgelände in den Main beantragte. Das Werk wollte jetzt Rechtssicherheit und Rechtsklarheit haben, nachdem diese bei der Steinbrucherweiterung auf der Homburger Höhe nicht erteilt worden sei. Das Landratsamt Main-Spessart teilte der Gemeinde mit, dass man eine Genehmigung zur Wassereinleitung in den Main für zunächst zehn Jahre aussprechen wolle.

CSU-Fraktionssprecherin Stefanie Engelhardt lehnte eine solche Erlaubnis ab, nachdem hierzulande jeder Häuslebauer zur Versickerung des Regenwassers angehalten werde. Ihr SPD-Kollege Manfred Wirsching entgegnete: „Der Main braucht in der Regel während der Sommermonate dringend Wasser“, durch die Maßnahme des Zementwerks werde niemand geschädigt. Im übrigen werde das Wasserwirtschaftamt über die Angelegenheit entscheiden.

Wolfgang Virnekäs argumentierte ähnlich wie seine Fraktionskollegin Engelhardt. „Überhaupt kein Problem“ mit dem Zementwerk-Antrag hatte Karin Öhm (Freie Bürger), nachdem bereits jetzt Regenwasser aus dem Steinbruchgelände dem Main zugeführt werde.

Von Oskar Aschauer (CSU) war zu hören, dass das Zementwerk alle Möglichkeiten zum Versickern nutzen sollte. Auf Vorschlag Engelhardts wurde schließlich die wasserrechtliche Erlaubnis mit der Forderung ergänzt, dass das Zementwerk alle Möglichkeiten zur Versickerung prüfen und diese auch realisieren sollte.

Auf der Gemarkung des Marktes Triefenstein befindet sich derzeit noch kein einziges Windrad. Gebiete, wo ein solches ausgewiesen werden könnte, gibt es im Flächennutzungsplan nicht. Ein Dorn im Auge ist den Männern und Frauen am Lengfurter Ratstisch allerdings die geplante Errichtung von vier Windrädern auf der Gemarkung Dertingen in unmittelbarer Nähe der Homburger Gemarkungsgrenze. Konkret wird vom Landratsamt Tauberbischofsheim als Standort ein Höhenrücken zwischen dem Aalbachtal und dem Maintal angegeben, im Westen der Kreisstraße von Wüstenzell – Tiefenthaler Höhe.

Die nächste Wohnbebauung – und darüber gibt es im Gemeinderat mächtig Ärger – liegt nur 850 Meter von der Anlage am Homburger Wolpenberg. Im Umfeld des künftigen Standorts erblickt der Wanderer derzeit mehr als 20 Windräder am Horizont. Diese sind unweit im Südosten und Süden im Main-Tauber-Kreis sowie im Osten und Norden im Landkreis Würzburg auszumachen.

Im Beschluss des Gemeinderates war ein deutliches Nein in Sachen Windrad zu hören. Auf Antrag von Michael Riedmann wurde der Hinweis auf die Nichteinhaltung der Immissionsschutzrichtlinien aufgenommen.

Leichtes Kopfschütteln war am Dienstagabend auf den Zuhörer-Stühlen zu beobachten. Auf Nachfrage war das Bedauern zu hören, dass der Markt Triefenstein zum neuen Windräder-Standort offensichtlich nur gehört werde, er aber kaum etwas im Genehmigungsverfahren zu sagen habe.

 
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