„Freuen Sie sich auf ein besonderes Konzert und eine meditative Stunde“, eröffnete Stephan Döring, Leiter der komplementären Therapien und Musiktherapeut am Bezirkskrankenhaus, am Sonntag die einstündige „Klangreise für die Seele“ in der BKH-Kirche St. Elisabeth. Dem sollte so werden. Gestaltet wurde sie von Ulrike Walter am Monochord und ihrem Musik- und Lebenspartner Roman Doubravsky an der Gitarre.
Das in Miltenberg beheimatete Paar formierte sich vor zwei Jahren zum Akustik-Duo „Romanike“. Gemeinsam schufen sie ein Konzert mit beseelten Glanzpunkten, welche die gut 40 Besucher in St. Elisabeth zur Ruhe kommen ließen. „Wir wünschen unseren Gästen, dass sie beruhigt nach Hause gehen“, sagte das Musikerpaar.
Ulrike Walter kniet mit Anmut hinter ihrem 20-saitigen Monochrod (instrumentenähnlicher Resonanzkasten, gefertigt in der Arbeitstherapie Holzwerkstatt im BKH). Aus ihrem Spiel klingt Herzblut. Dann wechselt sie zur Triangel, streicht sanft über die metallenen Stäbe der Chimes (Glockenspiels) und entlockt den Klangschalen magische warme Töne.
Doubravsky bereichert ihr Spiel mit Gitarren-Impressionen. Außer einem Looper braucht Romanike keine technische Ausrüstung. Das Effektgerät für Gitarren wiederholt die Grundharmonien herein, darüber legt Doubravsky seine Gitarrensoli. In ihnen klingt der Sound des britischen Gitarristen Peter Green an, der die Blues-Rock- und die Pop-Szene der späten 1960er entscheidend mitgeprägt hat. „An ihm kommt man als Gitarrist nicht vorbei“, sagt Doubravsky. Er selbst beherrscht den spontanen Tonart- und Rhythmuswechsel mühelos.
Der in Tschechien geborene Musiker und Soundtechniker hatte in seiner Heimat als Förster gearbeitet. Sein Studium der klassischen Gitarre absolvierte er in Prag. 1989 kam er nach Deutschland, unterrichtete als Musiklehrer in Bayern und Baden-Württemberg und spielte in fünf Bands. „Mit 57 Jahren entschied ich mich, mein eigenes Ding zu machen“, sagt er.
Über langjährige musikalische Erfahrung verfügt auch seine Partnerin Ulrike Walter. Die gelernte Floristin gehörte ab ihrem 17. Lebensjahr verschiedenen Bands an und war Studiosängerin. Sie schreibt und rezitiert die Begleittexte zur Musik („Sommerwind in den Bäumen“, „Blumenwiese im Sonnenlicht“ oder „Klänge des Waldes“), singt und gestaltet die Dekoration am Aufführungsort mit großer Leidenschaft.
Das Programm von Romanike reicht von Dinnermusik bis zu tschechisch-slowenischer Folklore. Es beinhaltet Eigenkompositionen von Doubravsky und Stücke der 1950er bis 1970er Jahre. „Schräge und schrille Töne vermeiden wir“, sagen die Musiker. In diesem Jahr noch hoffen sie, ihre erste CD veröffentlichen zu können. Nach Lohr geholt hat sie Bettina Schäffer-Johnson, Mitarbeiterin der BKH-Geschäftsleitung. Veranstalter des Konzerts waren der Förderkreis BKH und Heime am Sommerberg in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt der Stadt Lohr.
