Besonders beliebt, nicht nur bei Spaziergängern, sondern auch bei Hundehaltern, ist der Radweg zwischen Karsbach und Heßdorf. Tagtäglich finden sich dort neue Hinterlassenschaften der Hunde. Aktuell gibt es deshalb wieder verstärkt Klagen über die Verunreinigung von Wegen und angrenzenden Grundstücken mit Hundekot, informierte Bürgermeister Martin Göbel in der jüngsten Gemeinderatsitzung. Dies gelte aber nicht nur speziell für diesen Bereich, sondern auch für andere häufiger frequentierte Stellen im gesamten Karsbacher Gemeindebereich.
Neben Familien mit Kleinkindern ist auch der Kindergarten betroffen. Der Hort nutzt diesen Weg ebenfalls für gelegentliche Kurzausflüge. Die Kinder können die angrenzende Wiese nicht mehr benutzen, ohne das innerhalb von Minuten Bekanntschaft mit einer „Tretmine“ zu machen, schilderte Göbel die Klagen, der Eltern. Auch innerhalb des Ortsbereiches zeigen an einigen Stellen Schilder, dass das nicht nur ein Problem außerorts ist. Die betroffenen Grundstücksbesitzer versuchen so, Verunreinigungen zu vermeiden und die Hundebesitzer zu sensibilisieren. In der Vergangenheit wurde das Thema mehrfach in den Bürgerversammlungen angesprochen.
Das Aufstellen von Hundetoiletten könnte Abhilfe schaffen, lautete ein Lösungsvorschlag der Beschwerdeführer. Martin Göbel hat sich darauf hin nach dem System, das in Karlstadt eingesetzt wird, erkundigt und zeigte Bilder. Kosten konnte er noch keine nennen. „Grundsätzlich fällt es mir aber schwer, eine solche Lösung nur an diesem Platz umzusetzen“, sagte der Bürgermeister. Zum einen sei es nötig, die Dog-Stationen auch an anderen Stellen in der Kommune zu errichten. Zum anderen wäre die Kommune verpflichtet, diese Abfallbehälter regelmäßig zu kontrollieren und zu leeren. Eine zusätzliche – besonders im Sommer tägliche – Aufgabe. Während einige Gemeinderatsmitglieder einen Versuch befürworteten, um Erfahrungen zu sammeln, sehen andere in den Hundetoiletten nur eine Alibifunktion. Denn eine große Verbesserung der Situation sei damit nicht zu erwarten. Ein Müllbehälter bringe nur zusätzliche Aufgaben für die Gemeindearbeiter. Aussagen von Hundehaltern, wenn es solche Hundestation gebe, diese auch zu nutzen, seien nur Ausreden. Schließlich könnten sie, wie andere auch, ihre Hundebeutel beim Gassigehen von zu Hause mitnehmen.
„Wir schreiben alle Hundebesitzer an, dass sie künftig den Hundekot beseitigen müssen, sonst wird die Hundesteuer drastisch erhöht“. schlug Göbel als erste Lösung vor. Denn dann müsse diese Hundesteuer, die dann sicher deutlich über 100 Euro liege, zur Finanzierung der Hundetoiletten und des zusätzlichen Aufwandes dienen. Dem stimmten die Räte bei einer Gegenstimme zu. Auch sollten Ordnungsstrafen folgen, so ein weiterer Vorschlag aus dem Gremium: „Jeder muss seinen Dreck mitnehmen.“