Zornige und verunsicherte Bürgerinnen und Bürger füllten den Zuschauerraum bei der jüngsten Marktgemeinderatssitzung. Grund dafür war eine angekündigte fünfmonatige Vollsperrung der Staatsstraße 2304 zwischen Burgsinn und Mittelsinn, die der Rat in seiner Sitzung behandelte. Das Gremium debattierte die vom Straßenbauamt verordnete Sperrung ausführlich und nahm sich auch der vehement vorgetragenen Beschwerden und Sorgen der betroffenen Anwohner an. Der Rat erwägt, neben einem klärenden Gespräch mit der Behörde auch den Klageweg gegen die Vollsperrung zu beschreiten.
Mit ihrer Ankündigung vom 27. Januar und einem ersten Gesprächstermin am 3. Februar überrumpelten die Verantwortlichen des Straßenbauamtes die Menschen in Burgsinn. Denn schon ab dem 25. April soll eine Vollsperrung der Brücke über die Bahnlinie am Ortsausgang von Burgsinn erfolgen, um die Brückenkappen zu erneuern. Dies befördert den Ortsteil, der im Burgsinner Sprachgebrauch "das Jenseits" genannt wird, für mehrere Monate in eben dieses – ins Jenseits.
Die Anlieger der Schloßallee und des Roten Weges wären damit komplett von Burgsinn abgeschnitten und müssten eine aufwändige Umleitung über Flur- und Waldwege in Kauf nehmen, um in den Ort zu kommen. Umgekehrt für die Feuerwehr und den Rettungsdienst nicht zu machen, mahnte Torsten Höfling (BüLi/FB) an, der dringend dafür plädierte, sich gegen die Vollsperrung zu wehren. Das Argument der Kreisbrandinspektion, das "Jenseits" könne im Notfall durch die Wehren aus Mittelsinn und Obersinn erreicht werden, ließ Höfling nicht gelten.
Aus diesem, aber auch aus Gründen der Belastung für Privatpersonen und insbesondere für Gewerbetreibende, forderte Anette Willecke (BüLi/FB) Bürgermeister Herold auf, die Möglichkeiten einer Klage konkret ins Auge zu fassen. Dem entgegnete Rainer Knöll (BüLi/FB), was man mit dem Klageweg erreichen wolle. Eine Verhinderung der Brückensanierung werde wohl nicht drin und auch nicht gewollt sein. Aber bei Erreichen einer nur halbseitigen Sperrung durch eine Klage sei noch lange nicht gesagt, dass das für den Schwerlastverkehr geeignet sei.
Marco Scholz (IB) regte an, die Option zu prüfen zu lassen, die Baustelle auf die Nachtstunden zu legen und tagsüber den Verkehr weitgehend zu ermöglichen. Mit einer deutlichen Forderung nach einer Klage meldete sich Edgar Wirthmann, einer der massiv betroffenen Unternehmer, aus dem Zuschauerraum zu Wort. Der Klageweg verursache aus seiner Sicht zumindest Zeitdruck auf das Straßenbauamt, was dieses, so seine Hoffnung, zu mehr Gesprächsbereitschaft über eine moderate Form der Sperrung drängen könnte. Bürgermeister Herold versprach, die Möglichkeit einer Klage zu prüfen und einen Gesprächstermin mit dem Straßenbauamt und den betroffenen Anliegern zu organisieren.
Die RTW's müssen ja auch Obersinn und Mittelsinn versorgen..oder bekommen wir dann einen
eigenen RTW..Was ist bei Bränden wo Hilfe von anderen Feuerwehren benötigt wird..Unfällen usw.
Sollen die alle über den gut frequentierten Radweg fahren?
Da kann man nur hoffen daß es in der Zeit nicht brennt..oder niemand einen Herzinfarkt erleidet..12 min.über einen gut befahren Radweg..die armen Fahrer..
https://www.wz.de/nrw/kreis-mettmann/haan-und-hilden/baustellen-auf-schmalen-strassen-arbeitsschutz-erfordert-vollsperrung_aid-38339729