Der „schmutzige Donnerstag“ ist für Thüngens Bürgermeister Lorenz Strifsky alljährlich ein Tag des Schreckens und Grauens. Diesmal waren es die Kleinsten der Gemeinde, die dem Bürgermeister und seiner schönen Krawatte keine Gnade schenkten und das Teil kappten, heißt es in einer Pressemitteilung.
Um dem Ansturm zu entkommen, versuchte es der Bürgermeister mit Verkleidung. Schnell hatte er den grauen Mantel des Hausmeisters übergezogen und sein Gesicht mit einer Maske getarnt. Doch die Kinder ließen sich nicht blenden und stürmten den Rathaussessel. Auch der Bestechungsversuch mit Gummibärchen schlug fehl.
Kinderbastelschere war nicht stark genug
„Schnippschnippschnapp – Krawatte ab“ riefen die 45 rebellierenden Kita-Kinder und bereits auf dem Rathausvorplatz war es um das schmucke Teil am Hals des Bürgermeisters geschehen. Kita-Leiterin Eva-Maria Lauer hatte nur eine kleine Kinderbastelschere mitgebracht. Die war aber nicht stark genug, um dem seidig glänzenden Attribut des Bürgermeisters den Garaus zu machen. Da kam Amtsvorgänger Klaus Enzmann zu Hilfe. Er wusste, in welchem Fach die Rathausschere versteckt ist und eilte davon, um schnell Hilfe zu leisten, heißt es in der Mitteilung weiter.
Als Eva-Maria Lauer die Faschings-Trophäe der Menge zeigte, gab es einen mächtigen Jubelschrei und der Bürgermeister gab sich geschlagen. Damit nicht noch mehr Unheil im Thüngener Rathaus angerichtet wurde, versuchte er es noch einmal mit Bestechung. Mit Würstchen, Getränken und Kaffee für die Großen wurden die Faschingsnarren geködert und so ließen sie sich auf das Friedensangebot des Bürgermeisters ein.