
Der erste Anzug und das weiße Kleid: Zur Kommunion werden immer noch die Klassiker getragen - je nach aktueller Mode mal mehr und mal weniger pompös. Wie Familien in Lohr und Umgebung Konfirmation und Kommunion feiern, haben sie unserem Medienhaus erzählt
Bei der Konfirmation in evangelischen Kirchen gibt es keine feste Kleiderordnung, jedoch lassen sich auch hier Gemeinsamkeiten bei den Konfirmanden feststellen. Schicke Kleidung ist an diesem Festtag üblich und von kirchlicher Seite aus im Gottesdienst gerne gesehen.
Mit der Konfirmation am Sonntag, 14. April, haben elf evangelische Jugendliche in der Lohrer Auferstehungskirche den Übertritt in die Gemeinde der Erwachsenen vollzogen. Dekan Till Roth beschreibt den Gottesdienst als sehr gelungen. Die Konfirmanden seien alle dem Anlass entsprechend gekleidet gewesen.
Die Mädchen trugen überwiegend dunkle, elegante Kleider und die Jungen einen Anzug oder Hemd und Sakko, zum Teil auch mit Krawatte und Fliege, berichtet Roth. Nach dem Gottesdienst sei es üblich, mindestens im kleinen Rahmen mit zehn bis 25 Gästen zu feiern. Eingeladen werden neben der Familie auch Klassenkameraden und Freunde, so Dekan Roth.
Feier im Pfarrheim
Die Jugendlichen bestätigen dies. Emilia aus Lohr feierte nach dem Gottesdienst mit rund 30 Gästen im Pfarrheim Rodenbach. Eingeladen waren ihre engen Verwandten und Freunde der Familie. Das schwarze Cocktailkleid der 14-Jährigen war mit Spitze verziert, dazu trug sie hohe Schuhe und ein Jäckchen.

Melina aus Lohr ging mit ihrer engen Familie zum Mittagessen in eine Gaststätte. Ihre Mutter hat dafür rund zwei Monate vorher reserviert, um sicherzugehen, dass es noch Plätze gibt, so die 13-Jährige. Ihr dunkelblaues Kleid hat sie, wie Emilia, im Internet bestellt. Auch Celina aus Rothenbuch war mit ihrer engen Familie nach dem Gottesdienst essen. Am Nachmittag feierten sie mit weiteren Verwandten und Freunden zu Hause. An diesem Tag trug die 15-Jährige ihr Kleid für den Abschlussball ein zweites Mal, das sie im Januar gekauft hat.
Bei der Kleiderwahl haben die drei Mädchen nicht zwangsläufig auf die aktuelle Mode geachtet. Sie trugen die Kleider, die ihnen gefallen und in denen sie sich wohlfühlen, erzählten die Jugendlichen. Zur Konfirmation seien Geldgeschenke von Bekannten und Verwandten üblich. Enge Verwandte hätten sie nach Geschenkwünschen gefragt, aber in der Regel erhalte man Karten mit Geld, berichteten die drei. Der Tag der Erstkommunion in der katholischen Kirche läuft bei vielen Familien ähnlich ab. Eingeladen wird meist nur die Familie, berichtet Pfarrer Sven Johannsen. Nach dem Gottesdienst am Morgen und der Feier ende der Tag für viele Familien mit der Andacht am Abend. Gefeiert wird die Kommunion in diesem Jahr am Sonntag, 28. April. Die von unserem Medienhaus befragten Familien feiern mit 20 bis 35 Verwandten in der Gaststätte oder zu Hause.
Frühe Reservierungen
Stefanie und Matthias Sendelbach aus Lohr haben für ihre Feier im Januar eine Gaststätte reserviert. Das sei relativ spät, von einem Lokalbetreiber hat sie erfahren, dass Familien teilweise schon kurz nach der Geburt der Kinder für die Erstkommunion reservieren, berichtet Stefanie Sendelbach. Eine frühe Reservierung mindestens einige Monate vor dem Termin empfiehlt sich also. Die Mädchen tragen alle lange, relativ schlicht gehaltene Kommunionkleider, erzählen die befragten Eltern. Dies entspräche der aktuellen Mode.
Nicht alle Familien kaufen für den Anlass neue Kleider, manche greifen auf bereits Getragenes von Verwandten zurück. In Sendelbach haben die Kinder während des Gottesdienstes einheitliche Gewänder an, aber auch darunter ein klassisches Kommunionkleid. Für die Kommunionkinder wird es ebenfalls hauptsächlich Geldgeschenke von Verwandten und Bekannten geben. Die Kinder können so selbst entscheiden, was sie mit dem Geld machen.