
Als Bischof Josef Stangl im Jahr 1960 Pfarrer Otto Bußmann die Pfarrei Erlenbach verlieh, war damit der Auftrag verbunden, die am 14. Oktober 1618 geweihte Pfarrkirche St. Burkard durch einen Neubau zu ersetzen. Die alte Kirche mit ihren 200 Sitzplätzen war zu klein geworden. Am 9. September 1967, also vor genau 50 Jahren, konnte das neue Gotteshaus von Weihbischof Alfons Kempf geweiht werden.
Für die Verwirklichung des Bauprojekts zeichnete der Limburger Dombaumeister Fritz Johannbroer verantwortlich. Die Herausforderung bestand einerseits darin, den Neubau auf einer sehr engen Fläche mit einem großen Höhenunterschied zu verwirklichen, andererseits darin, Altes und Neues möglichst in Einklang zu bringen. Der Kirchturm mit dem für die Julius-Echter-Kirchen typischen spitzen Dach, der Chor und die spätgotischen Fenster sowie Türfassungen sollten erhalten bleiben.
Es dürfe, so war 1967 zu lesen, als Verdienst von Johannbroer angesehen werden, dass der gotische Charakter der alten Kirche gewahrt worden und doch ein völlig neuer sakraler Raum entstanden sei. Gotik und modernes Baugefühl seien zu einer harmonischen Einheit verschmolzen, lautete die offizielle Meinung, und weiter: Der Besucher der Kirche sei beeindruckt von der Geschlossenheit, Harmonie und Würde des Gotteshauses. Entsprechend der Liturgiereform nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil wurde im Mittelpunkt der neuen Kirche der Volksaltar platziert.
Nach Pfingsten 1965 begann der Abbruch der alten Kirche. Am 16. Oktober 1966 konnte Dekan Franz Hegmann, Marktheidenfeld, den Grundstein für den Neubau legen. Am 9. Dezember 1966 war Richtfest. Bei der Weihe der Kirche am 9. September 1967 assistierten der frühere Ortsgeistliche Heinrich Schick und der aus Erlenbach stammende Priester Erhard Martin (Kürnach) Weihbischof Kempf.
Finanziert wurde der Neubau durch Kollekten in den Gottesdiensten, Spenden und monatliche Sammlungen sowie einen maßgeblichen Beitrag des Bischöflichen Ordinariats Würzburg. Aber auch die politische Gemeinde Erlenbach half, „trotz großer finanzieller Belastung“, wie damals ausdrücklich betont wurde, mit einem Zuschuss und durch Überlassung und Einreißen des alten Schulhauses, um den nötigen Baugrund zu schaffen.
Der Weihehandlung und der Eucharistiefeier folgte ein gemeinsames Mittagessen der geladenen Gäste im „Schwanen“. In dessen Saal hatte sich während der Bauphase die „Notkirche“ befunden.