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Kirche ist als Ausbildungsbetrieb beliebt
Die Kirche als Ausbildungsbetrieb: Die Ausbildungen bei der Diözese Würzburg hat Antonia Siegler in ihrer Bachelorarbeit untersucht. Einen Überblick über die Ausbildungsmöglichkeiten im Bistum gibt es im Internet unter www.ausbildung.bistum-wuerzburg.de.
Foto: Markus Hauck | Die Kirche als Ausbildungsbetrieb: Die Ausbildungen bei der Diözese Würzburg hat Antonia Siegler in ihrer Bachelorarbeit untersucht.
Redaktion Süd
 |  aktualisiert: 26.04.2023 22:53 Uhr

Würzburg/Roden (sti) Antonia Siegler aus Roden im Landkreis Main-Spessart hat ihre Bachelorarbeit über das Thema „Eine empirische Studie Berufsausbildungen am Beispiel des Bistums Würzburg“ geschrieben. Sie greift unter anderem das Thema auf, welches Image die Kirche als Arbeitgeber bei den Auszubildenden hat und wie man die Ausbildungsangebote der Diözese besser vermarkten könnte. Im folgenden Interview, das sie mit dem Pressedienst des bischöflichen Ordinariats Würzburg geführt hat, stellt sie einige Ergebnisse aus ihrer Abschlussarbeit vor.

Frage: Wie sind Sie an das Thema Berufsausbildung bei der Diözese Würzburg herangegangen?

Antonia Siegler: Ich habe zunächst mit Manuela Kirsch, zum Zeitpunkt meiner Bachelorarbeit Ausbildungsreferentin des Bistums Würzburg, Kontakt aufgenommen. Um Fachinformationen zu erhalten, habe ich mit Auszubildenden, Ausbildungsleitern sowie Personalleiter Ordinariatsrat Thomas Lorey gesprochen. Für die Auszubildenden und die Ausbildungsleiter wurden Fragebögen entworfen. Von jeder Berufsgruppe, in der eine Ausbildung angeboten wird, habe ich mindestens einen Auszubildenden mündlich oder schriftlich interviewt. Ich war selbst überrascht, welche vielfältigen Ausbildungsmöglichkeiten das Bistum anbietet. Unter anderem werden Ausbildungen zum Bürokaufmann, Koch, Hauswirtschaftshelfer oder Fachinformatiker angeboten.

Wie zufrieden sind die Auszubildenden mit ihrer Ausbildung und ihrem Arbeitgeber?

Siegler: Die Kirche als Arbeitgeber wird von den Auszubildenden sehr positiv bewertet. Die Ausbildung wird als vielfältig und abwechslungsreich beschrieben, die Kollegen als nett und hilfsbereit. Dadurch, dass die Kirche ein Dienstleistungsbetrieb und kein Unternehmen ist, sei man gleich richtig im Arbeitsalltag integriert. Bei der Berufswahl war es für viele auch ein wichtiger Aspekt, dass Kirche eine soziale Institution ist. Der Mensch steht im Vordergrund. Sehr positiv zu bewerten ist, dass alle Auszubildenden für mindestens ein Jahr übernommen werden. Danach gibt es in manchen Berufen, etwa bei den Bürokaufleuten, größere Chancen auf eine dauerhafte Übernahme – einfach, weil es in diesem Bereich sehr viele Stellen gibt. Bei manchen Berufen, wie den Köchen, scheint es aber auch branchenüblich zu sein, dass man nach der Ausbildung den Arbeitsplatz wechselt.

Gab es auch Kritikpunkte?

Siegler: Es kamen nur vereinzelt Verbesserungsvorschläge, zum Beispiel der Wunsch der Bürokaufleute nach einem eigenen Raum für die Mittagspause. Um eine Ausbildung im Bistum attraktiver zu gestalten, könnte man anbieten, dass diverse Ausbildungsberufe, wie zum Beispiel Köche und Hotelfachkräfte das Tagungshaus auch einmal wechseln können. Denkbar wäre außerdem ein Austausch mit anderen Bistümern, in Deutschland oder auch im Ausland. Das Bistum Würzburg hat ja Partnerbistümer und viele Kontakte ins Ausland.

Welche Themen beschäftigen die Ausbildungsleiter?

Siegler: Ein wichtiger Punkt in den Gesprächen mit den Ausbildungsleitern waren zum Beispiel die sinkenden Bewerberzahlen. Das ist ein Problem, das nicht nur die Kirche, sondern alle Wirtschaftszweige betrifft. Zum einen besuchen immer mehr junge Menschen weiterführende Schulen oder studieren. Zum anderen gibt es aufgrund des demografischen Wandels weniger junge Menschen, die eine Stelle suchen. Die Zahl der Bewerber hängt zudem stark davon ab, um welche Art von Ausbildung es sich handelt. Für eine Ausbildung zum Bürokaufmann gebe es in der Regel genügend Bewerber, um eine Auswahl treffen zu können. In den Tagungshäusern aber können Ausbildungsstellen aufgrund mangelnder Bewerbungen teilweise nicht mehr jährlich besetzt werden. Auch sei die Qualität der Bewerbungen zurückgegangen. So sei zum Beispiel der Notendurchschnitt der Bewerber für eine Ausbildung in der EDV von 2,0 auf 3,0 bis 4,0 gesunken.

Was kann die Diözese tun, um junge Menschen für eine Ausbildung zu interessieren?

Siegler: Die Öffentlichkeitsarbeit sollte ausgebaut werden. Die Bistums-Homepage wurde bereits für die Ausbildungsberufe neu gestaltet und Mitte September online gestellt. Auf Messen oder Schulveranstaltungen ist die Kirche als Arbeitgeber bisher wenig präsent. Dabei informieren sich Schulabgänger und Studenten immer mehr auf solchen Ausbildungsmessen und im Internet über ihre Berufsmöglichkeiten. Dass man bei der Diözese eine Vielzahl von Ausbildungen machen kann, wissen viele nicht. Mittlerweile gibt es Informationsmaterial wie Flyer und Roll-ups – jetzt sollte man damit auch auf entsprechende Messen gehen. Eine weitere Möglichkeit, um über Ausbildungsplätze im Bistum zu informieren, wäre ein „Tag der offenen Tür“ oder ein „Ausbildungstag“.

Weitere Informationen zu Ausbildungsmöglichkeiten im Bistum Würzburg gibt es im Internet unter www.ausbildung.bistum-wuerzburg.de.

 
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