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MÜHLBACH
Kino-Auslese zeigt den Film „Licht“
Szene aus dem Film „Licht“, der im Mühlbacher Kino zu sehen ist.
Foto: Christian Schulz | Szene aus dem Film „Licht“, der im Mühlbacher Kino zu sehen ist.
Bearbeitet von Gabriele Haupt
 |  aktualisiert: 02.04.2019 10:10 Uhr

Den Film „Licht“ zeigt das Kino Burg-Lichtspiele Karlstadt-Mühlbach am Sonntag 10. Juni, um 11.15 Uhr und am Mittwoch, 13. Juni um 20 Uhr in der Auslese. Der Film ist freigegeben ab sechs Jahre und dauert 97 Minuten.

Barbara Alberts Regiedebüt „Nordrand“ wurde 1999 als erster österreichischer Film seit 1948 für einen Goldenen Löwen in Venedig nominiert. Dieser Erstling war nicht nur der Start einer viel beachteten Regiekarriere, sondern bedeutete auch einen enormen Aufwind für das junge österreichische Gegenwartskino, heißt es in der Pressemistteilung des Kinos. In dem neuesten Werk „Licht“, das in fünf Kategorien mit dem österreichischen Filmpreis ausgezeichnet wurde, stellt Albert erneut Formbewusstsein und ein Händchen für Schauspieler unter Beweis.

Im Mittelpunkt des von Alissa Walsers Bestseller „Am Anfang war die Nacht Musik“ inspirierten Films steht Maria Theresia „Resi“ (von) Paradis, eine Vertreterin der Wiener Klassik, die wie ihr nur drei Jahre älterer Zeitgenosse Mozart als „Wunderkind“ quer durch Europa reiste. 1777 unterzieht sich die seit ihrem dritten Lebensjahr blinde Pianistin einer mehrmonatigen Behandlung bei dem Mediziner Franz Anton Mesmer. Ihre ehrgeizigen Eltern erhoffen sich, dass Mesmer, dessen Methode des „Magnetismus“ unter Kollegen umstritten ist, die 18-jährige Tochter heilen kann. Mesmer gelingt es tatsächlich, ihr das Augenlicht wiederzugeben, doch die junge Musikerin verliert im Laufe der Behandlung ihre künstlerische Gabe. Resi muss sich entscheiden, ob sie lieber ein blindes Musikgenie oder eine sehende Normalsterbliche sein möchte.

Aufwendig inszeniert und mit Einfühlungsvermögen beschreibt Alberts in dem Historiendrama die Suche nach der eigenen Identität zwischen Lichtblicken und Schattenseiten. Gleichzeitig fungiert die Wiener Gesellschaft des 18. Jahrhunderts als Zerrbild von Mechanismen, die bis heute unverändert existieren.

Zum Gelingen des Films tragen vor allem die Schauspieler bei: Devid Stresow bewegt sich als Mesmer zwischen Dandy und Vaterfigur, zwischen Scharlatan und helfendem Arzt. Maria Dragus macht den Konflikt der Hauptfigur zwischen den Erwartungen anderer und Selbstverwirklichung, zwischen Dunkelheit und Welt-Wahrnehmung, deutlich.

Fazit: Barbara Albert hakt nicht einfach nur biografische Eckdaten ab, sondern überzeugt gleichermaßen mit einem satirischen Gesellschaftsporträt, eindringlicher Emanzipationsgeschichte und poetischer Reflexion über das Sehen an sich.

 
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