zurück
Neuendorf
Kindertagesstätte St. Sebastian ist zu klein und nicht barrierefrei
Die Kindertagesstätte St. Sebastian, die die Gemeinde von der Kirchenstiftung gekauft hat, soll saniert und erweitert werden.
Foto: Thomas Josef Möhler | Die Kindertagesstätte St. Sebastian, die die Gemeinde von der Kirchenstiftung gekauft hat, soll saniert und erweitert werden.
Bearbeitet von Thomas Josef Möhler
 |  aktualisiert: 16.06.2023 02:31 Uhr

Architekt Bernd Müller vom Rothenfelser Büro BMA hat dem Gemeinderat eine erste Planungsstudie zur Sanierung und Erweiterung der Kindertagesstätte St. Sebastian vorgestellt. Die Einrichtung mit Umfeld hat die Gemeinde von der Kirchenstiftung übernommen. Laut Müller werde man um eine europaweite Ausschreibung nicht herumkommen.

Das bestehende Gebäude ist nach den Worten von Bürgermeister Karlheinz Albert wegen fehlender Räumlichkeiten für die ab 2025 verpflichtende Nachmittagsbetreuung von Schulkindern zu klein und muss entsprechend erweitert werden. Das vorhandene Raumangebot entspreche zudem bei Sozialräumen, Büro und Garderoben nicht mehr den heutigen Anforderungen.

Weitere Mängel zählte Architekt Müller auf: Der Mehrzweckraum sei viel zu klein und das Treppenhaus nicht mehr zulässig, weil es nach aktuellen Bestimmungen ins Freie führen müsse. Die gesamte Einrichtung sei "zurzeit überhaupt nicht behindertengerecht" und benötige unter anderem eine barrierefreie Toilette.

Umbau ohne das Gebäude "zu verschandeln"

Das Ziel des Architekten sei es nach eigenen Worten, im Bestand möglichst wenig zu verändern und neue Räume in Richtung Garten anzubauen, "ohne das vorhandene Gebäude zu verschandeln". Im Erdgeschoss solle die vorhandene Kleinkindgruppe bleiben, wo sie ist, der dazugehörige Schlafraum werde erweitert und durch einen Wickelraum ergänzt.

Ebenfalls für das Erdgeschoss sieht Müller den Hort für die Nachmittagsbetreuung von Schulkindern mit den vorgeschriebenen Nebenräumen vor. Für die Außenanlagen unter anderem mit Spielgeräten, müsse das Gelände aufgefüllt werden. Die Regelgruppe und den Mehrzweckraum will der Architekt im Untergeschoss unterbringen. Dafür muss das Gelände abgegraben werden. So erhalte man einen kompakten Baukörper. An den vorgestellten Plänen hatte Bürgermeister Albert nur einen Kritikpunkt: Wegen des Verschleißes sei er "kein Freund von Außentreppen". Diese sollten nach Möglichkeit vermieden werden.

Müller möchte die Kindertagesstätte bei laufendem Betrieb umbauen, indem zunächst die neuen Räume errichtet werden, in die der Kindergarten vorübergehend umziehen soll, während der Altbau saniert wird. Das sei schwieriger als eine Übergangslösung mit Containern, die aber sehr teuer käme. "Wir müssten das hinkriegen", so der Architekt.

Europaweite Ausschreibung wohl nötig

Die Abdeckung der Grundlast will Müller mit Wärmepumpen erreichen. Die energetische Sanierung des Altbaus und des Daches, nach der sich Kübert ebenfalls erkundigt hatte, muss laut Müller erst noch geprüft werden. Der Neubau erhalte ein Flachdach, das leicht geneigt sei.

Schwierig zu beantworten ist nach Müllers Angaben eine weitere Frage Küberts nach dem Zeitplan. Weil eine Grenze überschritten werde, müsse das Projekt wahrscheinlich europaweit ausgeschrieben werden. Dazu benötige die Gemeinde die Hilfe eines Fachbüros. Zu den Zuschüssen könne man noch nichts sagen, denn die Regierung von Unterfranken "sagt erst verlässlich etwas über die Förderung, wenn sie eine Kostenberechnung hat". Nach dem Förderantrag müsse die Gemeinde die Bewilligung abwarten und könne dann erst die Arbeiten ausschreiben.

Bürgermeister Albert wollte wissen, ob auch eine Holzbauweise möglich wäre. Das Untergeschoss müsse laut Müller in Massivbauweise hochgezogen werden, darüber wäre ein Holzbau denkbar. Begeistert war der Architekt aber nicht: Er habe mit Holzbau nur schlechte Erfahrungen gemacht. "Drei Mal war der Specht an Holzbau-Gebäuden, zudem nimmt das Problem der Veralgung zu."

Übernimmt die Caritas die Trägerschaft?

Einstimmig erteilte der Gemeinderat dem Architektenvertrag mit dem Büro BMA für die Leistungsphasen eins und zwei (Grundlagenermittlung und Vorplanung) seine Zustimmung. Ebenso einstimmig war das Votum bei der Kündigung des Vertrags mit der Kirchenstiftung St. Sebastian für die Trägerschaft der Kindertagesstätte zum Jahresende. Nach Alberts Angaben laufen derzeit Gespräche mit der Caritas über eine Übernahme der Trägerschaft.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Neuendorf
Architektenverträge
Bernd Müller
Caritas
Energetische Modernisierung
Karlheinz Albert
Kindertagesstätten
Regierung von Unterfranken
Stadträte und Gemeinderäte
Verschleiß
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top