Kinderlachen erfüllte am Samstag den Schulungsraum im Feuerwehrgerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr Uettingen (FFW). Aufgeregt und voller Vorfreude hatten sich 14 Kinder ab der dritten Klasse eingefunden, um mit ihrem Handabdruck ihren Beitritt zu bezeugen. Mit einem herzlichen Willkommen begrüßten Zweiter Bürgermeister Johannes Krämer, Kommandant Fabian Rößler, Vorsitzender Horst Walter und Kinder-Gruppenleiterin Ramona Schmidt die Mädchen und Jungs. Mit Kreisbrandmeister Holger Pfeuffer (Neubrunn) und Tom Franke (Kinderfeuerwehr Neubrunn) freute sich auch die Kreisfeuerwehr über die Gründung der Kinderfeuerwehr Uettingen (KFW).
Warum braucht es die Kinderfeuerwehr? Viele FFW in Bayern klagen über Nachwuchssorgen. Die Zahl der aktiven Feuerwehren sinkt immer weiter. Es werde immer schwieriger, die Jugendlichen für den Dienst in der Feuerwehr zu gewinnen. Zwar kämen immer wieder junge Leute dazu, viele von ihnen würden jedoch wieder austreten, bevor sie in den aktiven Dienst kommen.
Direkte Konkurrenz mit anderen Vereinen
Das Freizeitangebot in vielen Gemeinden sei enorm groß. Die FFW steht in direkter Konkurrenz mit anderen Vereinen, die ihre Mitglieder bereits in jungen Jahren anwerben. Zur Feuerwehr darf aber erst, wer zwölf Jahre alt ist. So steht es im Landesfeuerwehrgesetz. Um diesem Trend aktiv entgegenzutreten, wurden in den letzten fünf Jahren viele Kinderfeuerwehren im Landkreis Würzburg gegründet und das mit großem Erfolg. "Unsere Aufgaben retten, schützen, bergen, löschen können wir nur mit einer einsatzstarken Mannschaft erfüllen", so Ramona Schmidt.
Die Kinderfeuerwehr (KFW) hat das Ziel, Kinder möglichst früh an die Werte der Feuerwehr, wie Kameradschaft und Teamgeist, und die klassischen Feuerwehraufgaben, wie die Brandbekämpfung, heranzuführen. Die Gruppen der KFW gehen spielerisch vor, um den Kindern zu vermitteln, was Hilfsbereitschaft und Gemeinschaft bedeuten – helfen und nicht wegschauen.
Der Schwerpunkt der Ausbildung ist vor allem, den Kindern das Verhalten in Notsituationen beizubringen. Gefährliche Situationen werden in Spielen nachgestellt, um die Kinder dafür zu sensibilisieren und ihnen zu zeigen, wie sie richtig handeln und helfen können. Aufgeteilt in kleine Gruppen vermittelt das Ausbildungsteam die Arbeit der Wehr im Einsatz.
Dabei werden vor allem die Teamfähigkeit und Kommunikation, die Steigerung sozialer Kompetenz und die Befähigung zur Handlungsfähigkeit und Hilfeleistung gefördert. Sie erlernen die Erste-Hilfe-Maßnahmen und bekommen spielerisch Problemlösungsstrategien vermittelt. Dabei werden vor allem auch die motorischen und kognitiven Fähigkeiten gefördert. Mit der Gründung der Kinderfeuerwehr versucht die FFW Uettingen frühzeitig das Interesse der Kinder am Ehrenamt zu wecken.