Zwei Vormittage lang herrschte reges Treiben an der Grundschule in Thüngen. Es ging dabei nicht etwa wie üblich um Deutsch, Mathematik oder Sachunterricht, sondern die rund 90 Kinder verwandelten sich in dieser Zeit in wahre Künstler.
In diesen Stunden wurde der übliche Klassenverband aufgelöst und man konnte je zweimal in jahrgangsübergreifenden Projektgruppen malen, basteln und handarbeiten. Unter acht Workshops durfte ausgewählt werden. Gemeinsames Ziel aller Angebote aber war, dass am Ende alles zusammenpasst und aus dem ehemaligen, jetzt kaum noch genutzten Physiksaal ein heller, freundlicher und funktioneller Kunstraum wird. Eine Gruppe verschönerte die Schrankwände, andere fertigten gemeinsam einen zwei Meter hohen und fast vier Meter breiten Triptychon für die bislang kahle Wand.
Auch der kühle, sachliche Lehrertisch erhielt eine freundliche Farbe, und bunte Männchen nach dem Vorbild des amerikanischen Malers Keith Haring zieren jetzt seine Oberfläche. Andere Projektgruppen spürten dem bekannten österreichischen Maler Friedensreich Hundertwasser nach oder experimentierten mit dem Farbkreis von Johannes Itten.
Dreidimensionale Dioramen entstanden ebenso wie farbenfrohe und luftige Dekorationen. Vor der Praxis allerdings gab es theoretische Informationen von Schülern unter der Leitung der Lehrerinnen Ute Stark und Regina Kreß sowie gemeinsame Lieder.
Ganz klar, dass so viel gemeinsame Arbeit auch eine offizielle Einweihungsfeier erfordert. Mit Unterstützung des Elternbeirats, der eigens ein leckeres Kuchenbuffet bereitstellte, stellten die Schüler in eigenständigen Präsentationen den zahlreichen Eltern und den Mitschülern die Ergebnisse ihrer Arbeitsgruppen vor.
Die Schulleiterin Rektorin Doris Weinmann hob dabei den pädagogischen Wert der gemeinsamen Arbeit für Schüler, Lehrer und Eltern hervor und freute sich, dass diese Aktion einmal mehr die Zusammengehörigkeit der beiden Schulhäuser in Thüngen und Stetten unterstrichen habe.