Bereits zum 50. Mal verbringen Jugendliche und Betreuer der Kieler Jugendgemeinschaft für Musik und Tanz ihre Sommerferien mit einem Zeltlager in Partenstein. Heuer sind es 25 Kinder und ihre Betreuer, die 15 Tage lang den Spessart genießen.
Der Zufall begründete die Partensteiner Tradition der Kieler. Auf der Lohrer Festwoche waren sich der Vereinsgründer Joachim Just und der Partensteiner Gemeindeförster Otto Braun vor gut einem halben Jahrhundert begegnet. Daraus entwickelte sich eine Freundschaft, der Grundstein für das Zeltlager war gelegt.
1970 kamen die Kieler Jugendlichen erstmals nach Partenstein – damals noch am E-Werk. Ein Jahr später zelteten die Kieler auf dem Schlossberg und wurden von der Feuerwehr mit Trinkwasser versorgt. In den beiden Jahren darauf erfolgte ein kurzer Zwischenstopp auf Achim Justs Wiese am Reichengrund, während oberhalb davon auf der "Schlund-Lichtung" mit Unterstützung von Otto Braun sowie Helfern aus dem Dorf ein Blockhaus entstand. Seitdem ziehen die Kieler jedes Jahr auf dieser Waldlichtung ein.
Mehr als 1500 Kinder verlebten hier ihre Sommerferien. Egal was bei den Aufenthalten los war, ob Dauerregen, Hitzewelle, Unwetter, verletzte Kinder, verschwundene Kinder, Überfälle – sie konnten sich immer auf Unterstützung der Partensteiner verlassen.
Es wurde gemeinsam mit dem heimischen Spielmannszug oder den Musikanten Musik gemacht. Unterstützung fanden die Gäste aus dem hohen Norden auch bei den Geschäftsleuten, manchmal auch nach Ladenschluss.
Für die Kieler, aber auch für viele Stralsunder, die über die Städtepartnerschaft Kiel-Stralsund seit einem Vierteljahrhundert mit an Bord sind, ist es jedes Jahr im Sommer ein Gefühl von "Nachhausekommen".
Als Dankeschön für die tollen Jahre in Partenstein stellten die Kieler am Samstagnachmittag eine neue Bank auf. Die vier Meter lange rustikale Bank hat Lars Brühl aus Eichenholz gefertigt. Bei der Enthüllung lobten Birka Husssong, die Vorsitzende der "Kieler Musketiere", wie sie auch genannt werden und Partensteins dritter Bürgermeister Dirk Mehrlich die Freundschaft. Danach wurde auf dem Lagerplatz zusammen mit vielen Partensteiner Gästen gegrillt.