Ende April hat das Kuratorium für Dialyse und Nierentransplantation (KfH) an der Grafen-von-Rieneck-Straße seine Kooperation mit dem benachbarten Klinikum Main-Spessart beendet. Grund war nach Angaben des KfH Personalknappheit. Was bedeutet das für stationäre Patienten im Klinikum, die eine Dialyse benötigen und bislang vom KfH versorgt wurden? Diese Frage hat ein Leser aufgeworfen, dessen Vater im Klinikum lag und mit einer Überdruck-Sauerstoffmaske beatmet werden musste.
In besonderen Fällen könne mit einem anderen Nierenersatzverfahren dialysiert werden, antwortete Susanne Theis auf Anfrage. Sie ist Teamleiterin Marketing und Kommunikation des Klinikums. Sei dies nicht möglich, so müsse der Patient in ein Haus mit Dialyse verlegt werden.
Zweistellige Zahl pro Jahr
Die genaue Zahl von Betroffenen müsste laut Theis erst aufgearbeitet werden, aber sie könne so viel sagen: "Wir reden über Patientenzahlen im zweistelligen Bereich pro Jahr." Die Betreuung der chronisch dialysepflichtigen Patienten laufe in enger Absprache mit den jeweiligen Kollegen im niedergelassenen Bereich.
Eine Dialyse bei Intensivpatienten könne auch jetzt noch im Klinikum erfolgen: "Hier muss immer unterschieden werden, ob es sich um akute Nierenerkrankungen oder chronische Erkrankungen handelt", sagt Theis. Schon vor der stationären Aufnahme werde bei jedem Patienten darauf geachtet, dass er oder sie die beste Versorgung erhalte.
In manchen Fällen könne es sein, "dass wir nun entscheiden müssen, Patienten aufgrund der chronischen Dialysepflichtigkeit in ein anderes Krankenhaus zu schicken", erläuterte Theis. Grundsätzlich könnten im Klinikum aber weiterhin dialysepflichtige Patienten aufgenommen werden: "Hier geht es um eine individuelle Entscheidung, dabei kommen unterschiedliche Faktoren des Krankheitsbildes zum Tragen."