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ARNSTEIN
Keramikscherben deuten auf eine Uransiedlung bei Arnstein hin
Archäologische Ausgrabungen in Arnstein an der Wasserwerkskurve. Dort vermuten die Archäologen eine Ursiedlung, die bis ins Jahr 5000 vor Christi zurückreicht.
Foto: Klaus Gimmler | Archäologische Ausgrabungen in Arnstein an der Wasserwerkskurve. Dort vermuten die Archäologen eine Ursiedlung, die bis ins Jahr 5000 vor Christi zurückreicht.
Klaus Gimmler
 |  aktualisiert: 19.04.2018 02:31 Uhr

Es gibt den begründeten Verdacht, dass es zwischen Arnstein und Heugrumbach eine Uransiedlung gab, die bis in die Zeit der Linearkeramik – 5000 Jahre vor Christi – zurückreicht. Das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege führt deshalb Grabungen in der sogenannten Wasserwerkskurve durch.

„Dort sind in der Vergangenheit mehrfach Körpergräber entdeckt worden“, erklärt Alexandra Beck, Pressesprecherin des Landesamts für Denkmalpflege. Daher sei es sehr wahrscheinlich, dass sich weitere Gräber eines Friedhofs in den noch ungestörten Bereichen befinden. Man spricht von Körpergräbern, wenn der Leichnam unverbrannt bestattet worden ist.

Es gibt eine Reihe von Hinweisen, die die These einer Uransiedlung bekräftigen. Es wurden immer wieder jungsteinzeitliche (Linearbandkeramik) und eisenzeitliche (Hallstatt) Keramikscherben aufgelesen. Bereits 1817 sollen nach Informationen des Landesamts beim Straßenbau dort Gräber zum Vorschein gekommen sein. 1910 wurden zwei Körpergräber – allerdings aus dem Frühmittelalter – beim Bau des Sägewerks entdeckt.

60 archäologische Befunde

Laut Alexandra Beck wurden bis jetzt in diesem Gebiet circa 60 archäologische Befunde aufgedeckt. Das Meiste davon sind Siedlungsspuren, vor allem Pfostenlöcher und Gruben. Diese lassen sich durch Verfärbung des Erdreichs nachweisen. Die Pfostenlöcher wurden durch zersetztes Holz verursacht. Der Fachmann folgert daraus, dass dort einmal ein Pfahlbau gestanden haben muss.

Schon jetzt teilt das Landesamt mit, dass drei bis vier rechteckige Befunde freigelegt worden sind, die frühmittelalterliche Gräber sein könnten. In einem davon befindet sich ein Keramikgefäß. Weitere Auskunft erteilt das Landesamt zum Erfolg der laufenden Ausgrabungen nicht. Diese werden noch mehrere Wochen andauern. Es soll am Ende einen Pressetermin geben.

Die Ausgrabungen geschehen auch vor dem Hintergrund, dass dort die Wasserwerkskurve verlegt und ein Kreisverkehr eingerichtet wird. „Wir wollen keine Überraschungen erleben während der Bauarbeiten“, sagt Horst Herold, Verwaltungschef der Stadt Arnstein. Die Gefahr wäre groß, dass Funde oder Befunde zur Einstellung der Straßenbauarbeiten führen.

Der Kreisel mit einer leichten Verlegung der B 26 entsteht im Bereich der Einmündung „Am Hochberg“. Es ist ein gemeinsames Projekt des Staatlichen Bauamts und der Stadt Arnstein. Die Bundesstraße wird vom Wasserwerk etwas wegrücken und in Zukunft auf dem derzeit vom Landesamt untersuchten Gelände verlaufen, erklärt Herold.

Option für die Zukunft

Der Kreisel hat vier Ausfahrten, zwei für die Bundesstraße, einen für die neue Bayernstraße, die zum Einkaufszentrum führt. Die vierte Ausfahrt bezeichnet Herold als „Option für die Zukunft“. Diese ist gegenüber der Bayernstraße und könnte ein weiteres Gewerbegebiet an der Bundesstraße erschließen.

Wann mit dem Bau des Kreisels begonnen wird, hängt davon ab, wann das Landesamt für Denkmalpflege mit seinen Untersuchungen fertig wird. Herold will dazu keine Prognose abgeben, er rechnet aber fest mit einem Baubeginn in diesem Jahr. Der Verkehr wird dann über eine Behelfsstraße neben der B 26 umgeleitet.

 
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