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Main-Spessart
Keine neue Stelle für Artenschutz in Main-Spessart
Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber will "ein neues Zeitalter beim Artenschutz einläuten." In vielen Regionen werden Stellen geschaffen. Warum wir in MSP leer ausgehen.
Auf zu neuen Abenteuern: Diese Biene hat eine Klatschmohnblüte im Visier. 
Foto: Roland Schönmüller | Auf zu neuen Abenteuern: Diese Biene hat eine Klatschmohnblüte im Visier. 
Jennifer Weidle
Jennifer Weidle
 |  aktualisiert: 19.10.2020 09:38 Uhr

Für das Volksbegehren "Rettet die Bienen" hatten 18,3 Prozent der Wahlberechtigten in Bayern unterschrieben. Und damit mehr Artenschutz gefordert. Dafür will die Regierung neue Stellen im Bereich Natur- und Artenschutz schaffen. Der Landkreis Main-Spessart wird leer ausgehen.

Der Bayerische Umweltminister Thorsten Glauber will "ein neues Zeitalter beim Artenschutz einläuten." Gute Kommunikation und Beratung vor Ort brauche es. "Diese Aufgabe werden die neuen Biodiversitätsberater an den Landratsämtern übernehmen." Ziel sei es, dass jede der 71 unteren Naturschutzbehörden (uNB) an den Landratsämtern in Zukunft einen Biodiversitätsberater, also einen Berater für Artenvielfalt, habe.

Im Landkreis gibt es bereits drei Fachkräfte

Warum bekommt der Landkreis Main-Spessart keine neue Stelle? Dies erklärt Christina Centner vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz. Bei der Verteilung der 42 Stellen sei das vorhandene Personal berücksichtigt worden. "Dabei war es ein Ziel, dass jede untere Naturschutzbehörde in Bayern künftig über mindestens drei Stellen im Bereich des fachlichen Naturschutzes verfügt." Der Landkreis Main-Spessart verfüge bereits über drei Fachkräfte.

Sind wir also sowieso schon gut ausgestattet? Teils, teils. Landrätin Sabine Sitter informiert: "Wir verfügen über vier Stellen für Fachkräfte im Naturschutz und in der Landschaftspflege, von denen aufgrund von Teilzeitarbeit momentan 2,75 Stellen besetzt sind."

Biodiversitätsberater könnten auch zum Erhalt von Streuobstwiesen beraten
Foto: Jennifer Weidle | Biodiversitätsberater könnten auch zum Erhalt von Streuobstwiesen beraten

Natürlich, so Sitter, wäre ein eigener Biodiversitätsberater ein Gewinn für den Landkreis Main-Spessart gewesen. "Wir akzeptieren die Entscheidung des Ministeriums". Laut Sitter sei der Bedarf an anderer Stelle möglicherweise höher oder dringender.

BN hält Stellen für nicht ausreichend

Dass der Landkreis Main-Spessart keine zusätzliche Stelle erhalten wird, enttäuscht den Bund Naturschutz (BN) in Main-Spessart. Erwin Scheiner, Vorsitzender des BN Main-Spessart, hätte sich für unseren großen und weitläufigen Landkreis mehr erhofft. "Das wäre kein Luxus gewesen". Laut Scheiner nehmen die Anforderungen vor Ort zu und sind sicher sehr zeitintensiv und auch notwendig. Conni Schlosser, die BN-Kreisgeschäftsführerin, fügt hinzu: "Die vorhanden Stellen sind bereits heute nicht ausreichend."

Sabine Sitter sagt, die vorhandenen Fachkräfte seien nicht speziell als Biodiversitätsberater ausgebildet. "Sie decken aber dennoch auch in diesem Bereich eine große Bandbreite ab und leisten hervorragende Arbeit."

Laut eines Sprechers des Umweltministeriums hat der Bayerische Landtag insgesamt 50 neue Stellen für den Naturschutz in Bayern beschlossen: 42 Stellen für Biodiversitätsberater an den unteren Naturschutzbehörden, acht Stellen für Biodiversitätskoordinatoren bei den höheren Naturschutzbehörden. Außerdem sollen im Rahmen des Nachtragshaushalts 2019/ 2020 noch 20 Stellen für zusätzliche Fachkräfte für Naturschutz und Landschaftspflege dazukommen.

Wo für den Naturschutz neue Stellen entstehen

Insgesamt bekommt Unterfranken acht zusätzliche Stellen: Die Landkreise Haßberge, Miltenberg, Rhön-Grabfeld und Schweinfurt jeweils eine Stelle für eine Fachkraft für Naturschutz und Landschaftspflege, die Landkreise Aschaffenburg, Bad Kissingen, Rhön-Grabfeld sowie Würzburg jeweils eine Stelle für einen Biodiversitätsberater.
Die Verteilung der neuen Stellen auf die Regierungsbezirke: Oberbayern 20 Stellen, Niederbayern sieben Stellen, Oberpfalz fünf Stellen, Oberfranken acht Stellen, Mittelfranken sechs Stellen, Unterfranken acht Stellen und Schwaben acht Stellen. 
Quelle: Umweltministerium

 

 

 
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