Von "Grenzenloser Optimismus" bis zu "Russisches Roulette" reichten die Kommentare der Teilnehmer der 17. bayerischen Friedensfahrradtour zum Fahrverhalten etlicher Autofahrer. Die 25 Friedensradler waren von Lager Hammelburg in Richtung Karlstadt unterwegs und mussten dabei waghalsige Überholmanöver in Serie beobachten.
Nach einer Kundgebung in Hammelburg und einer Diskussion mit 2. Bürgermeisterin Assmann und General Matz fuhr die Radgruppe weiter in Richtung Karlstadt. Auf dem circa 20 Kilometer langen Stück gibt es keinen Radweg, was an und für sich kein Problem wäre. Aber ab Lager Hammelburg begann der Berufsverkehr. Die Friedensradler mussten waghalsige Überholmanöver am Stück mit ansehen.
Willi Rester von der Deutschen Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen, die die Friedensfahrradtour zum 17. Mal durchführte, gleichzeitig auch Tourenleiter des ADFC Regensburg: Obwohl wir nur in Fünfer-Gruppen fuhren und bewusst Lücken zum Einscheren für überholende Autos ließen, haben etliche Autofahrer versucht, die ganze Kolonne zu überholen, trotz uneinsehbarer Kurven und Kuppen, trotz Gegenverkehr. 83 überholende Autos hat der Friedensradler gezählt, von denen 26 zu gefährlichen Verkehrssituationen führten, von Fast-Kollisionen mit dem Gegenverkehr bis zu Vollbremsungen von Radfahrern. Zum Glück, so Rester, haben wir langjährige Teilnehmer mit dabei, die diese gefährlichen Situationen meistern konnten. Aber es kann doch nicht sein, dass Radfahrer für Autofahrer mitdenken müssen, um Kollisionen zu vermeiden.
Die Friedensradler waren am 1. August bei Hersbruck gestartet und besuchten Nürnberg, Fürth, Erlangen und Bamberg. Dabei besichtigten sie Konversionsgebiete, Rüstungsbetriebe und die "Mayors for Peace". Sie endet in Würzburg mit dem Gedenken an den ersten Atombombenabwurf auf Hiroshima.
Von: Willi Rester, Orga-Team der Friedensfahrradtour
Wenn ihr nicht von Autos totgefahren werden wollt, fahrt halt einfach woanders, ihr Fahrradfahrer!